Sheryl Sandberg Anfang des Jahres beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

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Sheryl Sandberg leitet beim Internetriesen Facebook seit fast zehn Jahren das operative Geschäft. Sie gilt als eine der reichsten und einflussreichsten Frauen der Welt und setzt sich für mehr Frauen in Führungsetagen sein. Während ihrer Studienzeit in Harvard war sie jedoch von Selbstzweifel geplagt, wie sie nun im Interview mit dem Sender BBC Radio 4 sagte.

Sandberg: Frauen unterschätzen sich

Ihrer Meinung nach habe jeder das Potenzial zur Führungskraft, unabhängig vom Geschlecht. Mädchen würde man allerdings schon in jungen Jahren vermitteln, dass sie sich zurückhalten sollen, während man Buben sage, dass sie Führungsrollen einnehmen sollen. "Das ist ein Fehler", sagt die 48-Jährige.

Frauen würden sich eher selbst unterschätzen als Männer. Das hindere sie auch daran, in Unternehmen voranzukommen oder nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. Um den Graben bei der Bezahlung von Männern und Frauen zu verringern, seien strengere Gesetze und Richtlinien notwendig. Unternehmen müssten damit anfangen, Frauen fairer und besser zu bezahlen, so Sandberg.

2013 veröffentlichte die Unternehmerin das Buch "Lean In: Women, Work, and the Will to Lead". Sandberg war dafür kritisiert worden, zu elitär und unrealistisch für die meisten Frauen zu argumentieren. (red, 31.7.2017)