Es ist äußerst wahrscheinlich, dass es da draußen Abermilliarden von Exomonden (hier in einer künstlerischen Darstellung neben einem Gasriesen und seiner Sonne) geben muss. Nun könnte der erste entdeckt worden sein.

Illustration: NASA

New York – Bereits 2014 war das erste Mal davon die Rede. Doch die damalige Behauptung von Astronomen, den ersten Mond jenseits unseres Sonnensystems erspäht zu haben, erwies sich als nicht beweisbar: Die Daten können auch mit einem System aus einem Braunen Zwerg und einem jupiterähnlichen Gasplaneten erklärt werden, weshalb keine definitive Entdeckung eines Exomondes vorliegt.

Entsprechend sind Forscher um Alex Teachey (Columbia University) in ihrer Vorabpublikation auf dem Preprint-Server Arxiv noch etwas vorsichtig. Sie vermuten aber, dass der rund 1200 Lichtjahre von uns entfernte, jupitergroße Exoplanet Kepler 1625b von einem ziemlich riesigen Mond von der Größe Neptuns umrundet wird.

Doppelsystem aus Gasriesen

Laut dem Team um Teachey hat der Planet Kepler 1625b etwa die zehnfache Masse von Jupiter, sein riesiger Trabant halte rund 19 Planetenradien Abstand. Dieses System wäre laut den Berechnungen der Astronomen dynamisch stabil und würde sich mehr als fünf Milliarden Jahre halten. Es wäre zudem das erste Doppelsystem, das aus zwei Gasriesen besteht.

Diese spektakulären Interpretationen, die auf Daten des Weltraumteleskops Kepler zurückgehen, sollen in den nächsten Monaten durch gezielte Beobachtungen des Teleskops Hubble überprüft – und im Idealfall bestätigt werden. (tasch, 31.7.2017)