Selbstfahrende statt die meiste Zeit herumstehende Autos – dieses Szenario könnte früher als erwartet Realität werden. Und selbstverständlich werden diese Fahrzeuge klimafreundlich unterwegs sein, vielleicht elektrisch fahren, vielleicht wasserstoffgetrieben, vielleicht mit etwas ganz anderem. Jedenfalls nicht mehr mit Benzin oder Diesel. Beides schadet der Luftqualität und schädigt die Gesundheit auch Unbeteiligter erheblich, und das nicht erst seit Auffliegen des Skandals um manipulierte Abgaswerte. Seither aber brennt der Hut noch mehr.

Während die Briten ein Verkaufsverbot für Verbrenner ab 2040 in Aussicht stellen und in Deutschland Stimmen laut werden, die ein Verbot bereits ab 2030 fordern, glauben in Österreich die Noch-Regierungsparteien SPÖ und ÖVP, dass Freiwilligkeit reicht. Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit sollten sie eines Besseren belehren.

Ob beim Katalysator oder beim Zurückdrängen des Rauchs aus geschlossenen Räumen: Klare Vorschriften inklusive Verboten haben sich als zielführender erwiesen. Statt einer weiteren Wischiwaschi-Regelung, die eine Freiwilligkeit vorgaukelt, die es nicht gibt, sollte die Politik endlich einen klaren Zeitplan vorlegen, ab wann keine Diesel und Benziner mehr zugelassen werden. Ob 2030, 2035 oder 2040, ist dabei schon sekundär. Wichtig ist, dass sich die Bevölkerung rechtzeitig einstellen kann. Dann funktioniert es auch – und hilft, Fehlinvestitionen zu vermeiden. (Günther Strobl, 26.7.2017)