Hält am Freitag die Festrede zum Auftakt der Donaufestwochen: Die 1984 geborene Autorin Anna Weidenholzer.

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Grein/Donau – Am Freitag startet die 23. Auflage der Donaufestwochen im Strudengau. Dort, im Donautal des östlichen Mühlviertels und westlichen Niederösterreichs, tritt unter der künstlerischen Leitung von Michi Gaigg alte Musik in einen Dialog mit Klängen der Moderne.

Das Schloss Greinburg ist Schauplatz des Eröffnungskonzerts, das unter dem Motto "450 Jahre Claudio Monteverdi" steht. Die Tenorduette des italienischen Komponisten am Übergang von der Renaissance zum Barock werden vom Ensemble vivante aufgeführt. Die Autorin Anna Weidenholzer hält die Festrede.

Italiener in Paris

Frankreich versus Italien, so lautete das musikalisch-ideologische Match des ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Das Vorarlberger Ensemble Concerto Stella Matutina hinterfragt am Samstag, 29., mit eher unbekannten "Italienern in Paris" wie Giovanni Antonio Piani und Giovanni Battista Somis diesen theoretischen Disput.

Im Mittelpunkt des Konzertreigens stehen die Interpretationen des L'Orfeo Barockorchester (Leitung: Michi Gaigg und Matthias Bartolomey, Solistin an der Oboe: Carin van Heerden) von Werken Haydns, Antonio Rosettis und Franz Schuberts.

"Beliebt, berühmt, bearbeitet" lautet das Motto in der Stiftskirche Baumgartenberg (2. 8.), wenn das Trio Fortepiano und Claire Genewein an der Traversflöte "Coverversionen" von Mozart, Haydn und Beethoven spielt. Weiters zu hören: die charmante Oper für drei Stimmen des heute kaum bekannten Italieners Giovanni Battista Mariani.

Zwei Uraufführungen

Das Auftragswerk der Donaufestwochen stammt von der jungen oberösterreichischen Komponistin Flora Marlene Geißelbrecht (Jahrgang 1994), einer Schülerin Helmut Schmidingers: Drei Weisen aus dem Abendland wird vom OÖ. David-Trio interpretiert.

In einer weiteren Uraufführung steht Schmidingers Ménage-à-trois auf dem Programm: eine musikalische Reflexion über das Spannungsfeld einer Dreiecksbeziehung. Schon morgen, Dienstag, wird ein Kontrapunkt im Bereich der zeitgenössischen bildenden Kunst gesetzt, wenn im Naturpark Mühlviertel, Großdöllnerhof Rechberg, Willibald Katteneders Land-Art-Projekt Hirnschrott präsentiert wird. (Gerhard Dorfi, 24.7.2017)