Differenzen zwischen der Darstellung der neuen Arbeitswelt und der gelebten Realität – wie auch in der TV-Serie Mad Men.

Foto: Maple Pictures Corp.

Kandidaten in eine Schablone von Jobprofilen zu quetschen und ihre Social-Media-Aktivitäten zu sammeln ist angeblich von vorgestern. Vor allem weil "Humanressourcen" knapp werden und sich Firmen um engagierte gute Leute raufen, plus es soll alles vielfältiger werden. Heute geht es demnach um das "Matchen von Skills", um mehr Offenheit, Innovation, Spielraum und sogar um die "Candidate Experience" – also um eine Einladung an Kandidaten, sich vom werbenden Unternehmen ein Bild wie auf einer Reise zu machen.

Klingt richtig nett. Allerdings nur auf dem Papier, wie die aktuelle Umfrage des Personalberaters Michael Page unter über 600 Personalberatern in zwölf Ländern vermuten lässt. Demnach "erwarten" Berater ein Foto, die persönliche Motivation, lesen gerne die privaten Interessen und Hobbys, schätzen es, wenn Kandidaten bereits für "ein bekanntes Unternehmen" gearbeitet haben und "mehr Erfahrung mitbringen als in der Jobbeschreibung ausgewiesen ist". Referenzen werden von einem Großteil ebenso erwartet, wie nach Links zu Social-Media-Profilen plus Skype-Adressen gefragt wird. Tatsächlich sagen Firmen den Beratern offenbar klar, wen sie wollen – und geben entsprechende Aufträge. (kbau, 24.7.2017)