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Die Bombe explodierte im Viertel Gulaie Dawakhana in Kabul.

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Kabul – Bei zwei verschiedenen Anschlägen in Afghanistan sind am Sonntag und Montag mindestens 70 Menschen getötet worden. Mehr als 40 seien teilweise schwer verletzt worden, teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag mit.

Bei einem Angriff der radikalislamischen Taliban auf ein Krankenhaus in der zentralafghanischen Provinz Ghor sind nach Angaben der Präsidentschaft des Landes mindestens 35 Menschen getötet worden. Die Taliban seien am Sonntag in die Klinik eingedrungen und hätten Zivilisten getötet, sagte ein Sprecher des afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani am Montag. Keine Angaben machte er dazu, ob es sich bei den Getöteten um Patienten oder Mitarbeiter der Klinik handelte.

Selbstmordanschlag in Kabul

Laut Informationen des Innenministeriums handelte es sich bei dem zweiten großen Anschlag in der Nacht auf Montag in der Hauptstadt Kabul um eine Autobombe. Der Fahrer saß demnach in dem Wagen und wurde ebenfalls getötet. Drei Fahrzeuge und 15 Geschäfte wurden zerstört.

Nach ersten Erkenntnissen detonierte die Bombe im Viertel Gulaie Dawakhana nahe dem Haus des stellvertretenden Regierungsgeschäftsführers Mohammad Mohaqiq. Ein Sprecher Mohagigs sagte der BBC, der Politiker sei unversehrt. In der Nähe soll sich auch eine der vielen privaten Universitäten der Stadt befinden. Ob Studenten betroffen waren, blieb zunächst unklar.

Fotos zeigten eine in Rauchwolken gehüllte Straße, verkohlte Bäume, mehrere kleine Feuer und schwer beschädigte Häuser und Läden. Es ist bereits der zehnte schwere Anschlag in der Stadt seit Jahresbeginn. Er ereignete sich genau ein Jahr nach einem Bombenanschlag des IS, bei dem mehr als 80 Menschen ums Leben kamen. Kabul verzeichnet landesweit die meisten zivilen Opfer von Anschlägen. Die Taliban bekannten sich am Montag zu dem Anschlag. (APA, Reuters, 24.7.2017)