Heftige Gewitter markieren das Ende einer Hitzewelle.

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Pro Jahr werden in Österreich etwa zehn Menschen vom Blitz getroffen, zwei Drittel davon überleben. "Im Freien von einem Gewitter überrascht zu werden ist lebensgefährlich", sagt Rotkreuz-Chefarzt Wolfgang Schreiber. "Dann kommt es auf das richtige Verhalten an."

Beim Baden können noch in großer Entfernung vom Einschlagsort gefährliche Ströme fließen. Schwimmer erleiden oft einen Schock und drohen dann zu ertrinken. "Man sollte das Wasser rasch verlassen, sobald ein Unwetter aufzieht", rät Schreiber, "und grundsätzlich Schutz suchen, sobald Donner zu hören ist." Blitzeinschläge sind auch in einiger Entfernung von Gewitterzentren möglich, weil sich die Luft auch dort elektrisch auflädt.

Am sichersten sind geschlossene Gebäude mit Blitzableitern oder Autos. Keinen geeigneten Schutz bieten allein stehende Bäume, Metallzäune, exponierte Orte wie Berggipfel und Aussichtstürme. "Im freien Gelände ist es ratsam, tiefe Punkte aufzusuchen", sagt Schreiber. "Dann hockt man sich am besten in eine Mulde und stellt die Füße nahe zusammen." Bei einem breitbeinigen Stand kann sonst zwischen den Beinen eine "Schrittspannung" entstehen, wenn sich der Strom nach einem Einschlag im Boden ausbreitet.

Rasch Erste Hilfe leisten

Wer dennoch vom Blitz getroffen wird ist für kurze Zeit einer extrem hohen Spannung ausgesetzt. "Eine mögliche Folge ist ein Atem-Kreislauf-Stillstand", sagt Schreiber. "Wenn nötig muss daher sofort mit Herzdruckmassage und Beatmung begonnen werden. Wenn vorhanden, sollte auch rasch ein Defibrillator eingesetzt werden."

Manche Menschen überleben direkte Blitzschläge, weil ein Teil des Stroms auf der Körperoberfläche abfließt. In den vom Strom durchflossenen Körperteilen sind Nerven- und Muskellähmungen möglich. Zu den Spätfolgen von Blitzunfällen zählen zum Beispiel chronische Schmerzen. (red, 19.7.2017)