Gaminger Kartausenbräu, in der Kartause um 3,60 Euro

Foto: Conrad Seidl

Dass die Kartause Gaming heute so schön dasteht, verdankt sie dem Architekten Walter Hildebrand, der die verfallenen Gebäude renoviert und 1991 die Niederösterreichische Landesausstellung in das ehemalige Kartäuserkloster gebracht hat. Kartäuser gibt es hier schon lange nicht mehr, Kaiser Joseph II. hat die wirtschaftlich und geistlich bedeutende Institution 1782 aufgelöst, die Mönche vertrieben, die Bibliothek zerstören lassen und die Gebäude dem Verfall preisgegeben.

Rund schmeckend

Nach der Landesausstellung wurde noch einmal umgebaut, seit 2008 gibt es ein Hotel mit einer kleinen (250 Liter) Dreher-Brauerei, die jahrelang allerdings keiner weiteren Erwähnung wert war, weil halt allzu zaghaft gebraut wurde. Das hat sich neuerdings geändert: Mit dem Imperial Stout wurde ein sehr rund schmeckender Vertreter des Stils vorgestellt. Tiefschwarze Farbe, wenig Schaum, wenig Kohlensäure, dafür aber eine milde, karamellartige Süße, die sofort von einer kräftigen, kaffeeartigen Bittere balanciert wird. Mit 7,2 Prozent ist es für ein Imperial Stout noch eher auf der leichten Seite – vom aktuellen Sud gibt es noch einige Flaschen, Nachschub wird gebraut. (Conrad Seidl, 14.8. RONDO, 2017)

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