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Die CPAP-Maske hilft – aber sie ist nicht sonderlich beliebt.

Foto: AP Photo/Mike Roemer

Denver – Beim Schlafapnoe-Syndrom erhält die Lunge während des Schlafs nicht ausreichend Luft – in den meisten Fällen bedingt durch eine Abschlaffung der ringförmigen Muskulatur um die oberen Atemwege. Es kann zu wiederholten Atemstillständen kommen, wodurch der Schlaf nicht mehr erholsam ist. Die direkte Folge dieser vom Betroffenen oft gar nicht bemerkten Aussetzer ist anhaltende Müdigkeit am Tag. In weiterer Folge kann sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stresserkrankungen deutlich erhöhen.

Die CPAP-Therapie

In ernsten Fällen empfehlen Mediziner die sogenannte CPAP-Therapie ("continuous positive airway pressure"): Dafür muss man sich vor dem Einschlafen eine Maske aufsetzen, die über einen Schlauch mit einem Gebläse verbunden ist. Das CPAP-Gerät erzeugt einen leichten Überdruck und verhindert damit, dass sich die oberen Atemwege gefährlich entspannen.

Die Therapie funktioniert – doch ist sie bei vielen Patienten unbeliebt: Die Maske fühlt sich klobig an und bedarf einer gewissen Gewöhnung, bis man damit einschlafen kann. Mehr als die Hälfte aller Menschen in den USA, die ein solches Therapiegerät bekommen haben, hören wieder auf, es zu benutzen, berichtet das medizinische Forschungszentrum National Jewish Health in Denver.

National Jewish Health

An diesem Institut arbeit auch der Mediziner Mark Aloia, der vor kurzem eine Studie darüber durchführte, wie sich die Therapiewilligkeit steigern lässt. Seine Methode erwies sich als ebenso einfach wie effektiv: Er spielte Therapieunwilligen Videos von Menschen vor, die im Schlaf mit den Apnoe-typischen Atemproblemen ringen.

Handelte es sich dabei um andere Personen, erhöhte dies die Bereitschaft zur Nutzung des Geräts nur leicht. Als entscheidender Dreh erwies es sich, den Betroffenen Videos von sich selbst im Schlaf zu zeigen. Diese verwendeten die CPAP-Maschinen anschließend im Schnitt drei Stunden länger als solche, die kein Video gesehen hatten, und zweieinhalb Stunden länger als die, die Videos von nach Atem ringenden Fremden gesehen hatten.

"Wir haben ein persönliches Gefühl der Dringlichkeit in diesen Patienten hervorgerufen, um ihr Verhalten zu ändern", sagt Aloia und berichtet, dass die Probanden oft sehr emotional auf den sichtbaren Beweis ihrer nächtlichen Atemnot reagierten. "Es war ein machtvoller Moment in meinem Leben", sagte John Brugger, einer von Aloias Patienten. "Es hat mein Leben verändert. Ich wünschte, ich hätte es schon vor 20 Jahren getan." (jdo, 22. 7. 2017)