Dem grünen Klub hat Peter Pilz bereits den Rücken zugekehrt, jetzt bastelt er an seiner eigenen Liste. Der Andrang an Kandidaten sei groß, einer Rückkehr ins Parlament stehe nichts mehr im Wege.

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Wien – Peter Pilz hat bereits ein neues Büro, dieses aber noch nicht bezogen. Er hat zu viel zu tun. "Wir sind bereits mitten in der Listenerstellung", sagt er. Der endgültige Entschluss für eine Kandidatur sei aber noch gar nicht gefallen. Erst am Freitag soll entschieden werden, "ob wir das schaffen und wie wir das angehen", sagt der ehemalige Grünen-Abgeordnete im Gespräch mit dem STANDARD. Dass er will, daran lässt Pilz aber keinen Zweifel. "Ich bin überrascht, wie schnell das geht und wie viel Rückenwind ich bekomme."

"Schöne Arbeit"

Am Montag fand ein erstes großes Treffen jener Leute um Pilz statt, die eine Kandidatur vorantreiben und die gemeinsam den Wahlkampf bestreiten wollen. Der Kern dieses Teams umfasse 20 Leute, erzählt Pilz. Neben der Listenerstellung, die für viele Diskussionen innerhalb der Gruppe sorgt, gehe es auch darum, die Arbeit zu verteilen: die Organisation des Wahlkampfs, ganz zentral sind die Finanzen, ein Team, das den Social-Media-Bereich bedient, ein anderes, das klassische Werbeformen entwirft.

Mitarbeiter habe Pilz ausreichend zur Hand, sagt er. Ein paar tausend Leute hätten sich bei ihm gemeldet, die helfen wollen, viele, die auch kandidieren wollen. Und die meisten davon kenne er gar nicht persönlich. Pilz: "Es ist eine schöne Arbeit, diese Leute jetzt einmal kennenzulernen."

Bewerber aus den Bundesländern

Zentrale Figur im Team von Pilz ist der Wiener Anwalt Alfred Noll. Mit Romana Bartl gebe es auch eine Wahlkampforganisatorin, die auf diesbezügliche Erfahrungen bei den Grünen zurückblicken kann. An Kandidaten bieten sich offenbar viele Leute aus den Bundesländern an, die wenigsten davon kämen aus den Reihen der Grünen. Das solle keine zweite grüne Liste werden.

"Es herrscht ein riesiger Andrang", sagt Pilz. Er will auf seiner Liste ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern und möchte jedenfalls bundesweit antreten. Dass er die Hürde von vier Prozent für einen Einzug in den Nationalrat schaffen kann, steht für ihn außer Frage. Sein persönlicher Ehrgeiz ist es, vor den Neos und den Grünen zu liegen. (Michael Völker, 17.7.2017)