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Meister des Softrocks, der aber auch textlich und musikalisch die Sau rauslassen kann: Elton John.

Foto: Reuters / Neil Hall

Klagenfurt/Klam – Elton John ist einer der kommerziell erfolgreichsten Popstars aller Zeiten. Nachdem er letzten Samstag ein Konzert in Hamburg wegen des G20-Gipfels absagen musste – dem Tourflieger wurde die Landeerlaubnis verweigert – kommt der zum Commander Of The British Empire Geadelte dieses Wochenende für zwei Konzerte nach Klagenfurt und auf die Burg Clam.

Der 1947 in der Nähe Londons geborene Reginald Kenneth Dwight (so Elton Johns bürgerlicher Name) hatte aber nicht immer ein finanziell sorgenfreies Leben. Nachdem er Anfang der 1960er-Jahre ein Musikstudium in London abgebrochen hatte, verdingte er sich als Bote und Küchenjunge in einem Musikverlag. Daneben spielte er mit der Band Bluesology in Bars und begleitete Soul- und R & B-Musiker wie Patti LaBelle und Long John Baldry.

Ende der 1960er lernte Dwight den Songtexter Bernie Taupin kennen und legte sich den Namen Elton John zu. Auf das Debütalbum Empty Sky (1969) folgte mit Elton John (1970) der Durchbruch. Ein Erfolgslauf, der den Sänger und Pianisten in den Jahren danach mit Hits wie Rocket Man oder Saturday Night's Alright (For Fighting) in den Popolymp katapultierte.

Mit letzterem Song von 1973 sowie seiner Vorliebe für extravagante Outfits und Brillen dockte der Musiker am damaligen Glam-Zeitgeist an und schuf einen Klassiker des Hardrocks.

Ein Meister des Softrocks war Elton John schon damals, aber eben auch einer, der nicht nur textlich die Sau rauslassen kann. Was danach folgte, waren nicht nur Schnulzen, sondern perfekt produzierte Popware wie Candle in the Wind. Darüber hinaus nutzte Elton John seine Popularität dazu, sich für die Rechte Homosexueller einzusetzen. Das Clam-Konzert ist ausverkauft, womöglich ergattern Fans noch Restkarten – oder sie reisen nach Klagenfurt. (Gerhard Dorfi, 14.7.2017)