Kabul – Die radikalislamischen Taliban haben in der westafghanischen Provinz Farah sieben Reisende aus einem Bus gezerrt und getötet. Das bestätigte der Provinzsprecher Mohammed Naser Mehri Mittwoch früh. Die Taliban hätten den Reisebus auf dem Weg in die Provinz Herat am Dienstag im Bezirk Bala Buluk angehalten. Eines der Opfer sei ein Polizist, die anderen Zivilisten, sagte Mehri.

Die Leiterin des Provinzrats, Jamila Amini, sprach von neun Toten und sagte, bei dem Überfall seien außerdem Passagiere entführt worden. Die meisten Opfer seien Zivilisten. Die Taliban pflegen eine enge Definition von schützenswerten Zivilisten. Sie schließt unter anderem Regierungsmitglieder, kritische Mullahs oder Journalisten und mitunter auch Angestellte internationaler Organisationen aus.

Busreisen besonders gefährdet

Straßensperren der Taliban gibt es landesweit. In den vergangenen Monaten haben sie Hunderte Passagiere entführt und Dutzende getötet, vor allem Angehörige der Sicherheitskräfte. Die Taliban wollen so die Regierung und ihre Unterstützer einschüchtern. Busfahrer bitten Passagiere mittlerweile vor Antritt der Reise, ihre Taschen und Handys auf Material zu untersuchen, das ihnen bei einer Taliban-Razzia gefährlich werden könnte. (APA, 12.7.2017)