Früh aufstehen, um Kühe zu füttern, ist nicht für alle etwas.

Foto: http://istockphoto.com/pidjoe

Die Sommerzeit – eine der arbeitsintensivsten Zeit in der Landwirtschaft.

Foto: http://istockphoto.com/jamesbrey

Obst und Gemüse gibt es ab Hof.

Foto: http://istockphoto.com/pepmiba

Ein Beinahe-rund-um-die-Uhr-Job, kaum Freizeit, kaum Urlaub – und dennoch machen viele diese Arbeit gerne, bezeichnen es sogar als Traumjob: Bäuerin oder Bauer. Meist sind es Familienbetriebe, die von den Kindern weitergeführt werden. Aus diesem Grund müssen sich Kinder einer Bauernfamilie – im Teenageralter – mit der Frage auseinandersetzen, ob sie den Hof einmal übernehmen möchten.

Schon lange nicht mehr reicht das überlieferte Wissen über Pflanzen und Tiere, um einen Bauernhof führen zu können. Es braucht auch eine Ausbildung in wirtschaftlichen Belangen. Hinzu kommt auch, dass der technische Fortschritt vor der Stalltüre nicht haltgemacht hat. Hightechgeräte werden hier zum Teil bereits eingesetzt, um die Arbeit effizienter zu gestalten. Denn auch ein Bauernhof ist ein wirtschaftlicher Betrieb, der am Ende rentabel sein muss, um überleben zu können.

Sein eigener Chef sein

Nicht alle landwirtschaftlichen Betriebe sind erfolgreich, und manche werden daher nicht mehr weitergeführt. Wieder andere Bäuerinnen und Bauern finden keinen Nachfolger und stellen aus diesem Grund die Mistgabel in die Ecke. Fest steht: Es gibt immer weniger land- und forstwirtschaftliche Betriebe in Österreich. 2016 waren es laut Statistik Austria insgesamt 161.155. Während es 1951 noch 432.848 Betriebe waren, schrumpfte die Zahl der Bauernhöfe 1990 bereits auf 281.910. 90.000 Bäuerinnen und Bauern sind sogenannte Nebenerwerbsbauern.

Trotz all der mühevollen Arbeit könnten sich viele Bäuerinnen und Bauern nichts anderes vorstellen. "Ich habe keinen Chef, kann mir den Tag selber einteilen", erzählt Josef Payrleitner in der STANDARD-Serie "Heimfahrt". Er hat den Hof seiner Eltern übernommen und viel Geld investiert, damit der Arbeitsplatz auch in Zukunft gesichert ist. Investitionen, egal in welchem Bereich, bleiben in der Landwirtschaft wohl nicht aus. Seien es Maschinen, die angeschafft, oder Gebäude, die erhalten und ausgebaut werden müssen, oder sei es vielleicht das Umsatteln auf einen Biobauernhof, das nicht von heute auf morgen erledigt ist.

All diese Überlegungen werden angestellt, bevor man sich entscheidet, eine Landwirtschaft zu führen. Aber auch das Privatleben spielt eine Rolle, wenn es darum geht, den Familienhof zu übernehmen. Die Frage, ob ein Partner oder eine Partnerin bereit ist, gemeinsam mit einem den Bauernhof zu führen, könnte vielleicht der ausschlaggebende Aspekt für oder gegen das Weiterführen des familiären Hofes sein.

Warum sind Sie Bäuerin oder Bauer geworden?

Wie groß ist Ihr Betrieb? Vor welchen Herausforderungen stehen Sie mit Ihrem Hof? Oder gehören Sie zu den ehemaligen Landwirten? Warum haben Sie Ihre Landwirtschaft aufgegeben? Erzählen Sie uns von Ihrer Arbeit als Landwirtin oder Landwirt! (Judith Handlbauer, 18.7.2017)