Bei Mathematikaufgaben bekommen Kinder mit Migrationshintergrund laut der Studie häufig schlechtere Noten.

Foto: GettyImages/iStockphoto/Stolk

Mannheim – Jugendliche mit Migrationshintergrund erhalten an Gymnasien in Deutschland im Fach Mathematik möglicherweise schlechtere Noten als ihre deutschen Mitschüler – trotz gleicher Leistung. Das legt eine Studie nahe, für die Forscher der Universität Mannheim 1.487 Schülerinnen und Schüler über einen Zeitraum von zwei Schuljahren beobachtet haben. Dabei wurden die Mathematikkenntnisse der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der 5. und 6. Klasse aus 33 Schulen in Baden-Württemberg in standardisierten Tests abgeprüft.

Die Ergebnisse dieser Tests verglichen die Forscher anschließend mit den Prüfungs- und Zeugnisnoten der Jugendlichen. Diese waren bei den Teilnehmern mit Migrationshintergrund im Durchschnitt schlechter als bei Kindern aus deutschen Familien. Und das, obwohl die Kinder bei den standardisierten Tests vergleichbar gut abgeschnitten hatten.

Überraschende Ergebnisse

Die Leiterin der Studie, Meike Bonefeld, ist von den Ergebnissen überrascht. "Dass Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund seltener eine Empfehlung für das Gymnasium erhalten, war bekannt", dass die Unterschiede in der Leistungsbeurteilung aber auch nach der Volksschule weiterbestehen, hätten die Forscher nicht erwartet.

Das Team sieht darin einen Hinweis darauf, dass das Lehrpersonal gleiche Leistungen aufgrund der Herkunft der Kinder unterschiedlich bewertet. (jvs, 13.7.2017)