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Schon in den kommenden Tagen nehmen die Autos von Google Maps Street View ihre Fahrten in Österreich wieder auf (im Bild ein Auto im Einsatz in London).

Foto: REUTERS/Dylan Martinez

Von New York bis zu den Galapagosinseln: Weite Teile der Welt lassen sich mittlerweile via Google Street View virtuell erkunden. Eine Ausnahme befindet sich dabei ausgerechnet im Zentrum Europas: Österreich ist bei Street View ein weißer Fleck auf der Landkarte. Nun will Google diesem Umstand aber ein Ende bereiten.

Street View

In einer aktuellen Aussendung teilt Google mit, dass man in Kürze die Fahrten für die Aufnahme von Bildern für Street View wieder aufnehmen werde. Bereits ab dem 19. Juli sollen die Autos des Unternehmens die Straßen Österreichs mit ihren Rundumkameras erfassen. Die Veröffentlichung der dabei erzielten Aufnahmen soll dann "in den kommenden Monaten" erfolgen.

Man wolle endlich die Lücke auf der Karte schließen, betont Google-Österreich-Pressesprecher Wolfgang Fasching-Kapfenberger gegenüber dem STANDARD die Motivation des Unternehmens. Gerade für Touristen sei Street View eine wichtige Hilfe, streicht zudem Ulf Spitze, Program Manager für Street View, die Vorzüge des Services heraus.

Vorgeschichte

Es ist nicht der erste Versuch Googles Street View in Österreich an den Start zu bringen. Bereits im Jahr 2010 zogen die Autos des Unternehmens ihre Runden auf österreichischen Straßen. Die Datenschutzkommission erteilte Google zwar – nach einer kontroversiell geführten Debatte – im Folgejahr ein prinzipielles "Okay" für den Service, verband dies aber mit einigen Auflagen. Google verzichtete infolge darauf, das Projekt Street View in Österreich weiter voranzutreiben.

Alles neu

In der aktuellen Aussendung spricht Google nun davon, dass man Street View bereits im Datenverarbeitungsregister angemeldet habe und sämtliche Auflagen des österreichischen Datenschutzgesetzes erfülle. Dies bestätigt ein Eintrag bei der – mittlerweile zuständigen – Datenschutzbehörde. Demnach hat sich Google unter anderem verpflichtet, eine einfach zugängliche Webseite zur Verfügung zu stellen, über die betroffene Personen ihr Haus oder ihr Auto aus den Street-View-Aufnahmen löschen lassen können.

Anonymisierung

Wie in anderen Ländern auch sollen sämtliche Gesichter von Passanten unkenntlich gemacht werden, selbiges gilt für Nummernschilder von Fahrzeugen. Von der noch 2011 erteilten Auflage, in der Nähe von sensiblen Orten wie Schulen oder Kirchen die ganze Person unkenntlich zu machen, ist hingegen nicht mehr die Rede. Auch das Erfassen von WLAN-Netzwerken bei den Fahrten ist Google untersagt.

Google betont zudem, dass man auf einer eigenen Webseite offenlege, wo die Street-View-Autos gerade ihre Runden drehen. Dieser Seite ist auch zu entnehmen, dass die Fahrzeuge ihren Österreichstart in Wien, Graz und Linz machen werden.

Deutschland

Interessantes Detail am Rande: Ein Neustart von Street View in Deutschland ist laut Google weiterhin nicht geplant. Dort gibt es zwar seit einigen Jahren Bilder, neue Aufnahmen erstellt Google aber nicht mehr. Auch dieser Entscheidung war eine öffentliche Kontroverse vorangegangen. (Andreas Proschofsky, 10.7.2017)