Baden/Neunkirchen – Starkregen hat am Sonntag zu mehr als 50 Einsätzen von 41 Feuerwehren in Niederösterreich geführt. Wasser war in den Keller des Landesklinikums Baden eingedrungen, berichtete Franz Resperger vom Landeskommando Niederösterreich. Zudem wurden Hagelschäden gemeldet. Am Montag rechneten die Einsatzkräfte wieder mit heftigen regionalen Unwettern.

Heftige Unwetter mit starken Niederschlägen und Hagel haben zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen im ganzen Land geführt.
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Die Front am Sonntag war Resperger zufolge über das Waldviertel herein- und bis in den Süden weitergezogen. Einsätze gab es etwa in Krems, Droß und Langenlois. Im Landesklinikum Baden wurde der Keller bis zu fünf Zentimeter unter Wasser gesetzt.

Holzhütte abgebrannt

In Neunkirchen brannte eine Holzhütte in einer Kleingartensiedlung nach Blitzschlag ab. In Trumau im Bezirk Baden fing der Dachstuhl eines neuerrichteten Einfamilienhauses Feuer. Ursache war Resperger zufolge vermutlich ebenfalls Blitzschlag.

Die Österreichische Hagelversicherung bezifferte die in den Bezirken Gmünd und Zwettl entstandenen Schäden in der Landwirtschaft mit etwa 700.000 Euro. Ackerkulturen und Grünland auf einer Fläche von rund 3.500 Hektar wurden getroffen.

Heftige Gewitter in Tirol

Teils heftige Gewitter sind am Sonntag auch über das Tiroler Unterland und Osttirol gezogen. Umgestürzte Bäume und ein Erdrutsch sorgten für Behinderungen. In Außervillgraten durchtrennte ein Blitz die Stromleitung im Bereich der Trojer Almen, wodurch die Stromversorgung teilweise ausfiel, berichtete die Polizei.

Zudem musste die Feuerwehr zu einem durch einen Blitzschlag ausgelösten kleinen Flächen- beziehungsweise Wiesenbrand im Bereich Bichler Wald ausrücken. Das Feuer war aber schnell unter Kontrolle.

Im Bezirk Schwaz ging auf der Rotholzer Straße (L218) ein Erdrutsch ab. Dabei wurde das Auto einer Einheimischen beschädigt. Die Straße musste gesperrt werden, ein Landesgeologe wird die Situation am Montag beurteilen.

Blitz setzte Dachstuhl in Salzburg in Brand

Gewitter mit heftigem Regen und starken Windböen haben am Sonntagabend auch im Salzburger Flachgau und im Glemmtal (Pinzgau) für Einsätze der Feuerwehr gesorgt. Insgesamt hielten sich die Schäden aber in Grenzen, berichtete die Landesfeuerwehrzentrale am Montag. In erster Linie mussten die Einsatzkräfte vollgelaufene Keller auspumpen, am Wallersee rückte wegen des Sturms die Wasserrettung aus.

In Mattsee (Flachgau) schlug gegen 19.45 Uhr ein Blitz im Dachstuhl eines Einfamilienhauses ein. Das Haus war zu dem Zeitpunkt leer. Es kam zu starker Rauchentwicklung, die Feuerwehr konnte die Flammen aber rasch unter Kontrolle bringen und löschen. In Neumarkt am Wallersee (Flachgau) unterbrachen umgestürzte Bäume kurzzeitig die Stromversorgung.

Am Wallersee rückte während des Sturms gegen 19.30 Uhr die Wasserrettung mit zwei Motorbooten aus. Laut Alarmierung war auf Höhe des Fenninger Spitzes ein Boot mit Personen gekentert. Die Rettungskräfte fanden zwei unbemannte Ruderboote, die zurück in den Hafen nach Seekirchen geschleppt wurden. Die Insassen hatten sich zuvor an Land retten können und waren über den Landweg zurück zum Ruderbootverleih gekommen.

Mehrere Einsätze auch im Burgenland

Auch im Burgenland war die Feuerwehr im Einsatz. Laut Landessicherheitszentrale Burgenland wurden sieben Unwettereinsätze gemeldet, die Feuerwehren waren zumeist mit Pumparbeiten und umgestürzten Bäumen beschäftigt. Vor allem das Nordburgenland und der Bezirk Oberwart waren betroffen.

Im Hafen von Oggau (Bezirk Eisenstadt Umgebung) kam es am Sonntagnachmittag laut der Österreichischen Wasserrettung, Landesverband Burgenland, durch den starken Wind zu Schäden an der Hafeninfrastruktur und an den Segelbooten. Zwei Personen erlitten Verletzungen und wurden erstversorgt. Ein Boot war in Seenot geraten musste von der Feuerwehr Oggau in den Hafen geschleppt werden. (APA, 10.7.2017)