Österreicher geben für ihren Sommerurlaub durchschnittlich 1.100 Euro pro Person aus.

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Wien/Brüssel – Für den Sommerurlaub gibt jeder Österreicher 1.100 Euro aus, hochgerechnet auf die gesamte Bevölkerung sind das 4,8 Milliarden Euro, so eine aktuelle Integral-Studie im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen. Ertan Piskin, Leiter des Kartengeschäfts bei der Erste Bank, warnt am Freitag davor, Geld im Urlaubsland umzuwechseln, da dort meist ein schlechterer Kurs und hohe Spesen verrechnet werden.

77 Prozent aller Österreicher finanzieren ihren Urlaub mit dem Ersparten, 27 Prozent verwenden ihr Urlaubsgeld, also das 13. Gehalt. Bei der Familie oder Freunden würden lediglich 4 Prozent um Geld bitten, nur 2 Prozent wären bereit, ihr Konto zu überziehen.

Bargeld nach wie vor beliebt

Das bevorzugte Zahlungsmittel der Österreicher ist im Urlaub immer noch Bargeld. 2011 wollten es 60 Prozent verwenden, 2017 gar 82 Prozent. Jeder Zweite wechselt außerdem vor dem Urlaub bei der Hausbank. Wichtig ist es, mögliche Bargeldobergrenzen zu beachten und sich vor Urlaubsantritt über den aktuellen Kurs und mögliche Schwankungen zu informieren, rät Piskin.

Ein Drittel der österreichischen Urlauber setzt auf Wechselstuben im Urlaubsland. Genauso viele würde Bargeld vom Bankomaten vor Ort beheben, nur 3 Prozent wollen alle Rechnungen nur mit der Bankomat- oder Kreditkarte begleichen. Die Bankomatkarte kommt auf Platz zwei der beliebtesten Zahlungsmittel. Heute will jeder Zweite mit der Karte zahlen, 2011 wollte es nur jeder Dritte.

Sieben von zehn Befragten wollen ihren Urlaub außerhalb der österreichischen Staatsgrenzen verbringen, davon bleiben 50 Prozent in der Eurozone. Bei der Bankomat- oder Kreditkartenzahlung ist das ein großer Vorteil, da innerhalb des Euroraumes keine Gebühren anfallen. In anderen Ländern sollte man laut Erste Bank darauf achten, in der jeweiligen Landeswährung zu zahlen, da es ansonsten zu einer schlechten Kursabrechnung kommen kann.

Kanaren sind Top-Ziel

Die kanarischen Inseln sind mit Abstand das beliebteste regionale Reiseziel in der EU. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Tourismusstatistik von Eurostat hervorgeht, lag die spanische Inselgruppe mit 95 Millionen Übernachtungen im Jahr 2015 an der Spitze, gefolgt von der Hauptstadtregion um Paris Ile-de-France mit 76,8 Millionen Übernachtungen.

Unter den österreichischen Regionen liegen Tirol und Salzburg vorne, sie belegten im EU-Vergleich die Ränge 15 bzw. 30 mit 35,4 Millionen bzw. 21,6 Millionen Übernachtungen. Von den 30 beliebtesten Reisezielen in der EU befanden sich 2015 jeweils sechs in Spanien, Frankreich und Italien. Ebenfalls unter den Top-Zielen sind das Veneto, London, die Toscana, Oberbayern, Berlin und Kreta.

Außerhalb der EU sind die USA beliebt

Die beliebtesten Reiseziele der EU-Bürger außerhalb der Europäischen Union waren 2015 die Vereinigten Staaten mit einem Anteil von 13,8 Prozent, gefolgt von der Türkei (10,4 Prozent) und Marokko (4,6 Prozent). Veränderungen nach dem Putschversuch 2016 in der Türkei sind von der Statistik noch nicht erfasst. Für die Österreicher war jedenfalls die Türkei im Jahr 2015 noch das beliebteste Reiseziel außerhalb der EU mit einem Anteil von 17,4 Prozent der Übernachtungen, gefolgt von den USA (10,1 Prozent) und der Schweiz (7,3 Prozent).

Fast 90 Prozent der Übernachtungen in der EU entfallen laut Eurostat auf Gäste aus der EU. Fernreisen außerhalb der EU wurden bevorzugt von Briten, Esten, Belgiern, Kroaten, Litauern, Österreichern und Luxemburgern gebucht. Durchschnittlich wurden 15,4 Prozent aller Übernachtungen von EU-Bürgern in Destinationen außerhalb der EU verzeichnet. In Österreich betrug der Anteil an Fernreisen 20,3 Prozent. (APA, 7.7.2017)