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US-Autobauer wie Ford haben weitere Jobkürzungen angekündigt.

Foto: AP/Ariana Cubillos

"America first" – die Devise von Donald Trump hat nicht zuletzt die Autohersteller tangiert. Auslagerungen, insbesondere nach Mexiko, will der US-Präsident rückgängig machen, ausländische Produzenten zur Fertigung in den USA bewegen. Bisher sind die Pläne nicht aufgegangen. Die US-Autobauer haben zum ersten Mal seit 2010 wieder spürbar Arbeitsplätze abgebaut. Im April 2017 waren in dem Bereich insgesamt 206.300 Menschen beschäftigt – fast 5.000 weniger als ein Jahr zuvor. Das geht aus vorläufigen Daten der US-Arbeitsmarktstatistik hervor, berichtet die "New York Times".

In den Jahren zuvor hatte die Industrie ständig neue Jobs geschaffen: 60.000 Jobs kamen seit April 2010 hinzu. Hintergrund der neuen Entwicklungen dürften weniger politische Maßnahmen als vielmehr mäßige Verkaufszahlen in den USA sein. In den vergangenen Monaten hatten die großen US-Autobauer General Motors und Ford bereits angekündigt, Arbeitsplätze abzubauen.

Drei Prozent minus

Im Juni wurden um drei Prozent weniger Autos verkauft als im Jahr zuvor. Es war der sechste Monat mit einem solchen Rückgang in Folge. Und Branchenexperten erwarten laut "New York Times" keine erneute Trendwende: "Die Fabriken haben in den vergangenen sechs Monaten stetig weniger produziert, und die nächsten sechs Monate könnten ziemlich heftig werden", sagte ein Analyst der Beratungsfirma Oliver Wyman der Zeitung.

Wegen des niedrigen Ölpreises sind verbrauchsintensive Fahrzeuge wie SUVs und Kleinlaster weiterhin beliebt, ihre Verkäufe sind zuletzt sogar gestiegen. Kleinwagen und Mittelklasseautos werden hingegen deutlich weniger gekauft – in den Werken, in denen sie produziert werden, gehen die meisten Arbeitsplätze verloren.

Für Trump sind die Nachrichten ein Rückschlag. Er hatte sich vor allem auf die Autoindustrie eingeschossen, weil diese neue Fabriken im Ausland plante. Es gab zwar einige Ankündigungen, Arbeitsplätze in den USA zu halten oder auszubauen, allerdings bezweifelten viele Experten, dass die Äußerungen der Industrie tatsächlich einen Umschwung bewirken würden. (red, 5.7.2017)