Bogota – Der Anführer der Farc-Guerilla in Kolumbien, Rodrigo Londono, ist nach einem leichten Schlaganfall aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der 58-Jährige habe die Klinik in Villavicencio nach zweitägiger Behandlung verlassen, teilte die kolumbianische Regierung am Dienstag mit. Er sei nach Kuba gereist, um sich weiter zu erholen.

Londono alias Timoschenko hatte unter anderem über Schwierigkeiten beim Sprechen und Muskelfunktionsstörungen geklagt. Nach Angaben seiner Ärzte ist er weitgehend genesen.

Erst vor wenigen Tagen hatten die Vereinten Nationen die nahezu vollständige Entwaffnung der linksgerichteten Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) bekannt gegeben.

Ende des jahrzehntelangen Konflikts

Die entwaffneten Farc-Kämpfer sollen gemäß dem Friedensabkommen vom vergangenen Jahr in das zivile Leben zurückkehren. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos und Londono sind die Architekten des Friedensabkommens, mit dem der jahrzehntelange Konflikt zwischen den Rebellen und der Regierung des südamerikanischen Landes besiegelt wurde.

Die Entwaffnung ist Teil des historischen Friedensabkommens vom vergangenen Jahr. Mit dem im November unterzeichneten Friedensabkommen wurde der seit 1964 andauernde Konflikt beigelegt. Bei Kämpfen zwischen der Armee und der Farc, anderen linksgerichteten Guerillagruppen und rechten Paramilitärs wurden mehr als 260.000 Menschen getötet wurden. Etwa sieben Millionen Menschen wurden zur Flucht gezwungen, mehr als 60.000 werden vermisst. (APA, 5.7.2017)