Üblicherweise klingen so langhaarige Männer, denen moralisch gefestigte Mütter und Großmütter, ohne eine Sekunde zu überlegen, das Prädikat "ungewaschen" verleihen würden. Schließlich spielen MaidaVale eine Art der Rockmusik, die einst Ozzy Osbourne und Co vor dem traurigen Schicksal als Langzeitarbeitslose bewahrt hat: harten, im Blues verankerten Rock, dessen Psychedelik einschlägigen Missbrauch nahelegt.

the Sign Records

Das Klischee geht aber deshalb nicht auf, weil MaidaVale vier Damen sind. Aus Schweden kommend sind sie zurzeit auf Europatournee und gastieren kommende Woche, am Donnerstag, im Wiener Fluc.

Benannt nach einem Album der britischen Progressive-Rock-Band Van der Graaf Generator, widmen sich Linn Johannesson, Sofia Ström, Matilda Roth und Johanna Hansson mit großer Hingabe minus affigem Gebaren einem ansonsten männlich dominierten Terrain. Und das, ohne abzustinken, und zwar nicht, weil Männer kein Deo verwenden. Im Vorjahr erschien das Album Tales of the Wicked West, das die Fachpresse in höchsten Tönen lobte, zumal es mit unterschwelligem Funk ein Asset bietet, das vielen artverwandten Bubenformationen vollkommen abgeht. (flu, 5.7.2017)