Das Theaterfestival Spectrum, seit 2003 unter der künstlerischen Leitung von Katrin Ackerl Konstantin und Erik Jan Rippmann, feiert seine 25. Auflage. Während die italienische Installationskünstlerin Elisa Vadilo Farbtupfen verstreut, verwandelt die österreichische Gruppe Nesterval am Abend des Eröffnungstags (19.30 Uhr) nicht nur das Festivalzentrum auf den Drauterrassen, sondern auch Gassen und Plätze der Altstadt in einen Irrgarten à la Brüder Grimm. Man kann sich seine eigene (Märchen-)Welt zusammenstellen: Rotwölfchen, den bösen Prinzen oder an wen man glaubt.

Mit einem Gastspiel des Wiener Aktionstheater-Ensembles geht es am Dienstag (4. 7., 21.00 Uhr, Drauterrassen) weiter: Kein Stück über Syrien. Nah an der Gegenwart bleibt auch das italienische Ensemble Maltezoo mit seinem Stück Cronache del bambino anatra (6.7., 21.00 Uhr, Drauterrassen) über ein Kind mit Legasthenie, basierend auf Interviews und Recherchen (Italienisch mit deutschen Untertiteln).

Am Samstag (8. 7., 21.00 Uhr) stellt Helene Weinzierls Cielaroque mit der interaktiven Tanztheaterproduktion Bluff die Wirklichkeit infrage. Außer Frage steht hoffentlich die Aufführung selbst, denn Cielaroque hat beim Villacher Spectrum trotz mehrfachen Anlaufs wetterbedingt noch nie eine Produktion komplett realisieren können. Allerdings besteht heuer eine Ausweichmöglichkeit: Sollte es regnen, wird ins überdachte Drauschiff ausgewichen, wo die Events anhand von Erläuterungen und Szenenauszügen zumindest nachvollziehbar gemacht werden können.

Den Abschluss (8. 7., 22.30 Uhr) bildet ein schräges "Tanzkaraoke", als karikierte Castingshow von Willi Dorner konzipiert und von David Kleinl unter dem Namen DJ Johnny Love moderiert. An den Zwischentagen Montag, Mittwoch und Freitag werden wie immer für alle Interessierten, d. h. ohne Notwendigkeit von Vorkenntnissen, originelle Workshops angeboten. (elce, 1.7.2017)