Washington/Frankfurt – Die Deutsche Bank hat die Herausgabe von Informationen über ihre Geschäftsbeziehungen zu US-Präsident Donald Trump an die Demokraten im Kongress erneut abgelehnt. Die Anwälte des größten deutschen Geldhauses beriefen sich in einem am Donnerstag bekanntgewordenen Antwortschreiben an eine Gruppe von demokratischen Abgeordneten auf den Datenschutz. Damit lehnte die Bank zum zweiten Mal das Ersuchen der Parlamentarier ab.

Aufklärung erhofft

Die demokratischen Abgeordneten erhoffen sich von den Unterlagen der Bank Aufklärung über angebliche Verbindungen Trumps zu Russland. Die fünf Parlamentarier hatten nach der ersten Ablehnung kritisiert, die Bank könne sich nicht einfach auf Gesetze berufen, wonach Informationen zu Kundenbeziehungen der Vertraulichkeit unterlägen. Abgesehen davon könne das Geldinstitut Trump bitten, der Offenlegung der Informationen zuzustimmen. Die Abgeordneten hatten dem Geldhaus eine Frist für die Herausgabe der Informationen bis zum 29. Juni gesetzt.

Die Deutsche Bank war bereits im US-Wahlkampf in den Fokus geraten, weil sie mit Trump noch Geschäfte gemacht hatte, als er bei vielen großen US-Banken als Unternehmer und Immobilienmogul längst in Ungnade gefallen war. Laut Unterlagen des Office for Government Ethics, die vergangene Woche veröffentlicht wurden, hatte Trump zur Jahresmitte mindestens 315,6 Millionen Dollar (277,45 Millionen Euro) an Schulden bei Kreditinstituten, davon mindestens 130 Millionen Dollar bei der Deutsche Bank Trust Company Americas. (APA, 30.6.2017)