Bei einer von Europol initiierten Aktionswoche gegen Bestellbetrug in 26 Ländern sind bis Mitte Juni 76 Personen festgenommen worden. Zwei Festnahmen gab es in Österreich, dazu wurden fünf Personen auf freiem Fuß angezeigt. Die heimischen Ermittler stellten 14 Pakete sicher. Bei einem Beschuldigten fanden die Kriminalisten Kinderpornos auf dem Laptop, berichtete das Bundeskriminalamt am Mittwoch.

Gestohlene Kreditkartendaten

Der Mann aus dem Bezirk Villach-Land soll zudem Drogen über das Darknet bezogen haben. In Wien fanden zwei Hausdurchsuchungen statt. 15 Firmen, Paketdienste aber auch Unternehmen mit Online-Shops, beteiligten sich an der Aktion, sie erstatteten 22 Anzeigen zu mehr als 40 aktuellen Fällen von Bestellbetrug. Insgesamt sollen Betrüber 615 Pakete mittels gestohlener Kreditkartendaten oder Bestellungen mit Erlagscheinen erbeutet haben. Dafür wurden 170 falsche Identitäten verwendet. Bei den erbeuteten Waren mit einem Gesamtwert von 120.000 Euro handelt es sich vorwiegend um Elektronikartikel und Kleidung.

Die Amtshandlungen waren in Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Wien. Bei der Aktion wurden verdächtige Lieferungen verfolgt und Empfänger kontrolliert. Die Ermittler nahmen besonders Bestellungen mit missbräuchlich verwendeten Kreditkartendaten und mit Erlagscheinen in Augenschein.

Aktion in 26 Ländern

Bei der weltweiten Aktion in 26 Ländern, die von 6. bis 16. Juni stattfand, wurden 76 Betrüger bzw. Mitglieder krimineller Netzwerke festgenommen. Sie sollen 20.000 betrügerische Bestellungen mit einem Gesamtwert von fünf Millionen Euro durchgeführt haben. Bei den Ermittlungen kamen auch weitere Straftaten, wie beispielsweise Dokumentenmissbrauch, Geldwäsche, aber auch Terrorismusfinanzierung zutage. (APA, 21.6.2017)