Frankfurt am Main – RTL will Streamingdiensten wie Netflix mit mehr Eigenproduktionen für die eigene Videoplattform "TV Now" Paroli bieten. "In Zeiten vielfältiger Konkurrenz auch von amerikanischen Videoplattformen setzen wir auf mehr eigene und deutsche Inhalte", sagte die Geschäftsführerin der Mediengruppe RTL Deutschland, Anke Schäferkordt, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

"Den Anteil von Eigenproduktionen bauen wir für alle Sender kontinuierlich aus. Heute senden wir zu 90 Prozent eigene Inhalte auf RTL und mehr als 70 Prozent auf Vox." Eines der Hauptziele sei, abseits des klassischen linearen Fernsehens zu wachsen. "Wir prüfen daher, wie wir das Angebot unserer Videoplattform TV Now systematisch erweitern", sagte Schäferkordt. "Unsere Ausgaben für eigenproduzierte Filme sind somit auch Investitionen in unser non-lineares Angebot." Der Sender werde dadurch flexibler zu entscheiden, wann Sendungen frei im Fernsehen zu sehen seien, wann nur gegen Bezahlung. "Auch daher gehen wir stark in Eigenproduktionen, um unsere exklusiven Rechte auszubauen."

Der Sender müsse sich hinter Netflix nicht verstecken, sagte Schäferkordt. "Allein für RTL und Vox erstellen wir pro Jahr mehr als 4.000 Stunden frische Eigenproduktionen, die wir auch in TV Now übernehmen." Details für den Ausbau der Videoplattform sollen bis 2018 stehen. "An der genauen Gestaltung arbeiten wir noch. Aber ganz sicher ist, dass exklusive Inhalte eine wichtigere Rolle für TV Now spielen werden." (APA, 21.6.2017)