Doha/Paris – Katar hat ein Ende der Isolation durch mehrere arabische Staaten zur Bedingung für Verhandlungen mit ihnen gemacht. "Sie müssen die Blockade aufheben, um die Gespräche zu beginnen", sagte Außenminister Sheikh Mohammed bin Abdulrahman al-Thani am Montag in Doha.

Gegenstand der Verhandlungen könnten ohnehin nur Themen sein, für die der Golf-Kooperationsrat zuständig sei. "Alles andere steht nicht zur Debatte." Dazu gehöre die Außenpolitik des Emirats bezüglich regionaler Fragen. Zuvor hatten die mit Saudi-Arabien verbündeten Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gewarnt, die Blockade könne jahrelang in Kraft bleiben.

Strafmaßnahmen

Saudi-Arabien und Verbündete wie die VAE werfen Katar vor, Extremisten zu unterstützen und haben diverse Strafmaßnahmen verhängt. Das Emirat weist die Anschuldigungen zurück. Die Türkei und der Iran haben sich hinter Katar gestellt. Al-Thani zufolge würde sich Katar bei einer längere Blockade auf Hilfe aus der Türkei, Kuwait, Oman und dem Iran stützen, dem Erzfeind Saudi-Arabiens. Bisher habe sich in dem Streit nur Kuwait als Vermittler angeboten. Allerdings werde dort auf konkrete Forderungen gewartet, um die Gespräche einleiten zu können. Es könnten nicht einfach vage Bedingungen genannt werden wie "'die Katarer wissen schon, was wir von ihnen verlangen'."

VAE-Außenminister Anwar Gargash kündigte an, in den kommenden Tagen werde eine Liste von Forderungen an Katar fertiggestellt. Er signalisierte, dass die Blockade noch lange anhalten könne. Das Emirat werde zu der Erkenntnis gelangen, dass sich die Sachlage geändert habe "und dass die Isolation Jahre anhalten könnte", sagte Gargash in Paris. "Wenn sie wegen ihrer perversen Vorstellungen über ihre politische Rolle isoliert sein wollen, dann lasst sie isoliert sein." (APA, 19.6.2017)