Doha/Washington – Inmitten der diplomatischen Krise um das Golfemirat Katar hat die dortige US-Botschafterin ihren Rücktritt erklärt. In ihrer am Dienstag über Twitter verbreiteten Ankündigung nannte die Diplomatin Dana Shell Smith keinen Grund für ihre Demission. Der Posten in Doha sei "die größte Ehre meines Lebens gewesen, und ich werde dieses großartige Land vermissen", schrieb sie lediglich.

Smith hatte in der Vergangenheit eine kritische Haltung zu US-Präsident Donald Trump erkennen lassen. Nachdem der Präsident im Mai unter Aufsehen erregenden Umständen den damaligen FBI-Chef James Comey gefeuert hatte, schrieb die Botschafterin auf Twitter: "Es fällt mir zunehmend schwer, im Ausland zu Nachrichten von daheim aufzuwachen und zu wissen, dass ich den Tag damit verbringen werde, unsere Demokratie und Institutionen zu erklären."

Smith war im Jahr 2014 vom damaligen Präsidenten Barack Obama für den Botschafterposten in Doha nominiert worden. Es ist nicht unüblich, dass US-Botschafter nach etwa drei Jahren ihren Posten abgeben.

Trumps Regierung hatte angesichts der Krise um Katar mit widersprüchlichen Aussagen aufhorchen lassen. Trump hatte es begrüßt, dass Saudi-Arabien und mehrere verbündete Staaten die Beziehungen zu dem Emirat abbrachen. Aus dem US-Außenministerium hingegen verlautete der Wunsch nach einem gemäßigteren Vorgehen gegenüber Katar.

Wegen des Vorwurfs, die Regierung in Doha unterstütze Terrororganisationen, hatten Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate die diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine umfassende Blockade gegen das Golfemirat verhängt. (APA, 13.6.2017)