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Abkühlung gesucht.

Foto: AP Photo/Thomas Kienzle

Jetzt geht's los. Die Sommerhitze setzt sich allmählich fest und dringt bis in die Wohnzimmer vor. Und dort steht er, der Fernseher, der an den nunmehr brütend heißen Tagen abends zum Saunieren einlädt. Gewiss hilft es, sich aus dem Meer von Sendern die kühlen Brocken herauszuklauben: Dokumentationen über isländische Gletscher und kühne Fußballträume oder erfrischende Tiefseetaucherfilme (übrigens, wann endlich läuft Luc Bessons Deep Blue wieder?!).

Auch Skifahrerromanzen wären möglich oder Eiskunstlaufwettbewerbe jeder Art, Hauptsache, Sport mit gefrierendem Atem. Reiseberichte über Hotels aus Eis. Und natürlich geht mit ein bisschen Fantasie auch Ice Age immer.

Aber stattdessen läuft Balduin der Trockenschwimmer oder Drei Tage im September. Ganz schlimm: Sommer in Orange.

Wie soll sich da das Köpfchen frisch halten?! Schon allein die Vorstellung, am Lederfauteuil festzukleben oder in den warm gepolsterten und bei notwendigerweise entkleidetem Zustand unmenschlich kratzigen Fernsehsessel zu rutschen, kühlt das Mütchen nicht! Obendrein gibt noch der Bildschirm selbst Hitze ab. Und – eh klar – die gleißende Sonne richtet derzeit bis in die Nachtstunden (Sonnwende am 21. Juni) all ihre Kraft auf das heimische Ferntonkino. Man sieht also eh kaum etwas.

Apropos Kino: Wer den Montagabend in einem gut gekühlten, schonend beleuchteten und horizonterweiternden Kinosaal verbringen konnte (zum Beispiel Gartenbau: 15,45 mal 6,5 Meter), hat im ORF zwar verpasst, wie Naomi Campbell vom Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny den Goldenen Rathausmann überreicht bekam. Aber egal! (Margarete Affenzeller, 14.6.2017)