IT-Konzern Uber soll angeblich Konsequenzen aus den Skandalen der vergangenen Monate ziehen und seine Führungsspitze austauschen wollen. Das berichteten zahlreiche US-Medien unter Berufung auf interne Quellen. Am Sonntag hatte eine Sitzung des Führungsgremiums stattgefunden, in der unter anderem eine Ablöse oder Beurlaubung von Uber-Chef Travis Kalanick diskutiert wurde. Ergebnisse drangen aber noch nicht nach außen.
Stärkere Kontrolle
Spätestens am Dienstag will Uber die Öffentlichkeit informieren. Wenn Kalanick seinen Rauswurf abwenden konnte, drohen ihm immer noch eingeschränkte Befugnisse oder eine stärkere Kontrolle. Zuletzt hatten sich bei dem Konzern aus San Francisco Beschwerden über sexuelle Belästigungen gehäuft. Außerdem haben wichtige Manager das Start-up verlassen.
Externe Untersuchung
Das Führungsgremium dürfte dem Insider zufolge Vorschläge externer Berater annehmen. In den vergangenen Monaten hatte die Kanzlei des früheren US-Justizministers Eric Holder die Firmenkultur unter die Lupe genommen. Die Mitarbeiter und die Öffentlichkeit würden voraussichtlich am Dienstag über Änderungen informiert. Das Unternehmen wollte sich nicht zu den Reuters-Informationen äußern.
Disruption
Uber hat das Taxigewerbe in vielen Ländern verändert. Das Unternehmen ist trotz anhaltender Verluste fast 70 Mrd. Dollar wert, hat mehr als 12.000 Mitarbeiter und kooperiert mit über 1,5 Millionen Fahrern. Uber ist aber in vielen Ländern in Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Kalanick gilt als aggressiver Manager. Arianna Huffington, eines der sieben stimmberechtigten Mitglieder im Uber-Führungsgremium, sagte zuletzt, Kalanick müsse von einem streitlustigen Unternehmer zum Lenker eines Weltkonzerns heranwachsen. (red, APA, 12.6.2017)