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Air Berlin muss den Kaufpreis für die Niki-Anteile von 300 Millionen nicht zurückzahlen.

Foto: AP/Punz

Wien/Berlin/Schwechat – Air Berlin wird aufgespalten und macht jetzt in getrennten Geschäftsfeldern weiter. Der österreichische Ableger Niki wandert direkt unter die Fittiche der arabischen Air-Berlin-Hauptaktionärin Etihad. Etihad hält am Niki-Kauf fest. Bis der (konzerninterne) Verkauf final über die Bühne gegangen ist, bleibt Niki (850 Beschäftigte) noch eine separate Geschäftseinheit in der Air Berlin, hieß es heute.

Etihad hat damit einen Tag nachdem der Plan für eine Ferienfliegerfusion von Niki und TUIfly begraben wurde, zumindest an diesem Punkt fürs erste Unsicherheiten heraus genommen. Denn seit gestern war wieder unklar, ob Niki jetzt im Konzern bleiben würde oder nicht.

Im Dezember war vereinbart worden, dass Air Berlin ihre österreichische Tochter Niki an Etihad verkauft. Etihad wollte im Anschluss die Niki-Beteiligung in ein neues Joint Venture mit dem Reisekonzern TUI einbringen. Der zweite Teil des Deals ist geplatzt. Den Kaufpreis für die Niki-Anteile (300 Mio. Euro) hat Air Berlin freilich schon kassiert.

Investition in Niki steht

In Deutschland hatten Zeitungen heute bereits gemutmaßt, dass nach dem Scheitern der Niki/TUIfly-Fusion alle anderen Pläne auch über den Haufen geworfen würden und Air Berlin die 300 Millionen zurückzahlen werde müssen. Dies haben Etihad und Air Berlin am Freitag mit ihrem Statement zurückgewiesen. An dem Niki-Kauf durch Etihad werde trotz des Scheiterns des Joint Ventures mit TUI festgehalten, bekräftigte ein Air-Berlin-Sprecher zur APA.

Der Abschluss des Niki-Verkaufs an Etihad selbst steht noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung. Etihad-CEO Ray Gammell erklärte in der Mitteilung, man wolle die Transaktion in Kürze abschließen. Details würden zu gegebener Zeit genannt. "Unsere Investition in Niki steht."

Bis zum Abschluss des Niki-Verkaufs an Etihad soll Niki als separate Geschäftseinheit der Air Berlin Gruppe operieren und sich auf touristische Kurz- und Mittelstreckenziele konzentrieren. Der Niki-Winterflugplan sei veröffentlicht. Alle Buchungen blieben bestehen, wurde in der heutigen Mitteilung betont.

Ein weiteres separates Geschäftsfeld der Air Berlin werden Langstreckenverbindungen und Städteflüge in Deutschland und Europa. Dem Air-Berlin-Management wolle man bei seinen Umstrukturierungsbestrebungen zur Seite stehen, erklärte Etihad. (APA, 9.6.2017)