Bild nicht mehr verfügbar.

Der Homepod soll Apple in einer weiteren Produktkategorie etablieren

Foto: APA/AFP/Getty/Sull

Gesteuert wird der Homepod vollständig durch Sprachbefehle, dafür wurde die vom iPhone bekannte Assistenzsoftware Siri in das Gerät integriert. Damit kann der Lautsprecher Fragen beantworten, Aufgaben in Apps erfüllen oder auf Sprachbefehl vernetzte Technik im Haushalt steuern. Seine Hauptaufgabe ist die Wiedergabe des Streamingdiensts Apple Music.

Der rund 18 Zentimeter hohe Homepod hat die Form eines Zylinders. In der Mitte steckt ein Basslautsprecher. Sieben im Kreis angeordnete Hochtöner sollen für räumlichen Sound sorgen. Mit Siri kann man sich mithilfe eines Systems aus sechs Mikrofonen unterhalten.

"Wirklich guter" Klang

Die Kommunikation mit den Apple-Servern laufe verschlüsselt und mit Anonymisierung für mehr Datenschutz, betonte Schiller. Der Apple-Lautsprecher kann auch seine Position im Raum erkennen und den Klang daran anpassen. Das Technologieblog The Verge bescheinigte dem Homepod nach einer ersten Hörprobe einen "wirklich guten" Klang, andere Medien gaben sich ebenfalls überzeugt.

Gute Vorzeichen für den 349 Dollar teuren Lautsprecher, der im Dezember zunächst in den USA, Großbritannien und Australien auf den Markt kommt. Der Start in weiteren Ländern ist für kommendes Jahr geplant.

Verkaufsflächen reduziert

Der Homepod wird den Untergang der Musik-CD beschleunigen. Schon jetzt wird es immer schwieriger, CDs zu kaufen. In den letzten Jahren wurden die Verkaufsflächen in den großen Elektro- und Handelsketten radikal reduziert, nachdem immer mehr Kunden Musikstreaming nutzen. In Libro- und Mediamarkt-Filialen werden etwa Britpop, Austropop oder Bands, die vom Radiosender FM4 gerne gespielt werden, gar nicht mehr angeboten. Trotzdem werden weiterhin viele CDs gekauft, vor allem Schlager, Heavy Metal und Klassik.

Diese Käufe reichten aus, um im vergangen Jahr Umsätze in der Höhe von 60,2 Millionen Euro (zwölf Prozent weniger als im Jahr davor) zu erzielen. Der Streamingbereich war, mit einer kräftigen Umsatzsteigerung von 56 Prozent, für 17,5 Millionen Euro Umsatz verantwortlich. Insgesamt erwirtschaftete die heimische Musikindustrie im vergangenen Jahr 137 Millionen Euro.

Streaming weltweit voran

Die Zahlen zeigen, wohin die Reise geht. Befeuert wird dieses Wachstum durch den harten Wettbewerb der Streaminganbieter. Spotify, Apple und Amazon überschlagen sich förmlich mit Angeboten. Experten rechnen damit, dass schon in absehbarer Zeit Streaming die CD-Verkäufe in Österreich überholen wird.

Die Streamingangebote haben auch wesentlich dazu beigetragen, dass der globale Musikmarkt zulegte. Laut dem IFPI-Global-Music-Report verbuchte man 2016 einen Umsatz von 15,7 Milliarden Dollar, was einem Plus von 5,9 Prozent entspricht. Streaming und Co waren demnach für genau 50 Prozent des Umsatzes zuständig (7,8 Milliarden Dollar), weitere 34 Prozent entfielen auf das klassische Tonträgergeschäft (5,4 Milliarden Dollar). (sum)