Wien/Rom/Berlin – Österreich hat am Mittwoch 13 Pakistanis in ihr Heimatland abgeschoben. Die Rückführung erfolgte per Charter von Athen aus im Rahmen einer Frontex-Aktion. Insgesamt wurden 66 Pakistanis an die Behörden in Islamabad übergeben, darunter auch Flüchtlinge, die in Griechenland, Ungarn, Deutschland oder Italien Asyl gesucht hatten.

Die Chancen für Anerkennung sind bei Pakistanis gering. Wie das Innenministerium in einer Aussendung betont, hat das Bundesamt für Asyl und Fremdenwesen, also die Erstinstanz, im Vorjahr bei pakistanischen Staatsangehörigen in nur einem Prozent der Fälle eine schutzgewährende Entscheidung, also im Wesentlichen Asyl oder subsidiärer Schutz, getroffen. Ungeachtet dessen gehörten Pakistanis auch heuer mit 415 Anträgen in den ersten vier Monaten zu den Top-Ten der Herkunftsländer.

Bei den im Rahmen der Charteroperation rückgeführten Personen handelt es sich ausschließlich um Personen, deren Asylantrag individuell geprüft und rechtskräftig negativ abgeschlossen wurde. 2016 haben insgesamt 162 Pakistanis das Bundesgebiet nachweislich freiwillig oder zwangsweise verlassen. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2017 wurden bereits insgesamt 195 pakistanische Staatsangehörige außer Landes gebracht, davon 163 Personen zwangsweise.

6.502 Flüchtlinge aus Italien umverteilt

Im Rahmen des EU-Relocation-Programms sind bisher 6.502 Flüchtlinge aus Italien in Europa umverteilt worden. Deutschland ist mit 2.512 Flüchtlingen das EU-Land, das die meisten in Italien eingetroffenen Menschen aufgenommen hat, wie aus Angaben des italienischen Innenministeriums hervorgeht.

Norwegen nahm bisher 810 Flüchtlinge im Rahmen des Relocation-Programms auf, Finnland 653, die Schweiz 649, die Niederlande 613, Frankreich 330 und Portugal 298. 13.925 in Griechenland eingetroffene Flüchtlinge wurden in Europa umverteilt, die meisten in Frankreich (3.148) gefolgt von Deutschland (2.943), den Niederlanden (1.295) und Portugal (1.095).

Österreich hat bisher keine Flüchtlinge über das EU-Umverteilungsprogramm aufgenommen, aber Italien zugesagt, 50 Personen aufzunehmen. Dies soll in zwei Tranchen von 15 Personen und einer weiteren von 20 Flüchtlingen erfolgen.

Rund 77.000 Asylwerber in Deutschland registriert

In Deutschland sind seit Jahresbeginn 77.148 Asylsuchende registriert worden. Die Zahl der monatlichen Neuankömmlinge ist weitgehend stabil, wie aus der am Donnerstag vom deutschen Innenministerium veröffentlichten Bilanz hervorgeht. Hauptherkunftsland ist mit rund einem Viertel der Flüchtlinge (18.879) Syrien, gefolgt vom Irak, von Afghanistan, Eritrea und Iran.

Im Mai wurden demnach 14.973 Asylsuchende in der Bundesrepublik registriert. Entschieden habe das deutsche Bundesamt für Migration (BAMF) von Jänner bis Mai über rund 372.600 Anträge. Davon erhielten gut 38 Prozent einen Flüchtlingsstatus oder subsidiären Schutz. In weiteren sieben Prozent der Fälle seien Abschiebungsverbote festgestellt worden. 55 Prozent der Anträge wurden abgelehnt oder erledigten sich anderweitig. Ende Mai hätten der Behörde noch gut 165.000 nicht entschiedene Anträge vorgelegen. (APA, red, 8.6.2017)