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Welch lichte Geisteshöhen man mit einer Akademie für den ländlichen Raum dereinst hätte erklimmen wollen, konnten auch die Staatskünstler nicht in Erfahrung bringen. Gescheitert seien die hehren Pläne der Dr. Erwin-Pröll-Stiftung jedenfalls am Gefäß, nicht am Inhalt. Also dienten sich Maurer, Palfrader und Scheuba bei ihrem satirisch-investigativen Halbjahresrückblick dem St. Pöltner Hof als Immobilienscouts an.

Kläglich scheitern musste allerdings der Versuch, im kafkaesken Labyrinth namens Landhaus eines Stiftungsverantwortlichen ansichtig zu werden, um noch eine Einzahlung leisten zu können. "Die Stiftung war dermaßen transparent, dass wir sie nicht gefunden haben", resümierten die Kabarettisten, die sich nicht ohne Stolz auch deren hochofizielles in Luft Auflösen zwei Wochen später auf die Fahne hefteten.

Beim Thema Auflösung angelangt, boten sich den Rundumschlägern gegen Korruption und Machtmissbrauch noch eine Schar weiterer Kandidaten. Eine aktuelle Wasser- bzw. Weinstandsmeldung in der Wiener Stadtkoalition (hoch, Tendenz steigend!) gaben zunächst die großartigen Ofczarek und Kottal als Michi und Mary, die Staatskünstler nahmen sich mit Michael Ludwig und den Skandälchen in dessen Wohnbauressort auch einen kolportierten Michi-Nachfolger vor.

Jenseits von gut und böse erwischte es aber Team-Stronach-Kopf Robert Lugar, den man bei versteckter Kamera zu einem Casting für ein neues Politprojekt antreten ließ. Dabei erklärte er nicht nur unverblümt das Team_Stronach für tot, auch für eine Autokratie sei er offen, "wenn sie zu einem sinnvollen_Ergebnis führt." Das Problem sei nur, "dass man den Diktator nicht mehr los wird". (Stefan Weiss, 7.6.2017)