Bern/Salzburg – Das Kunstmuseum Bern verkauft zwei Immobilien aus der Gurlitt-Erbschaft, darunter das einstige Salzburger Haus des Kunstsammlers. Damit sollen Kosten des aufwendigen Falls beglichen werden. Falls nötig wird auch der Verkauf von Bildern zwecks Kostendeckung nicht ausgeschlossen. Verkauft wird auch eine Wohnung in München, wie Marcel Brülhart vom Kunstmuseum Bern bestätigt.

Nach wie vor will das Kunstmuseum Bern den Fall möglichst kostenneutral abhandeln und keine eigenen Mittel einsetzen. "Ob das hinterlassene Vermögen zur Deckung der Kosten ausreicht, ist im Moment noch nicht definitiv abschätzbar", führte Brülhart aus. Bis jetzt sind Kosten in der Höhe von rund 2,5 Mio. Franken (2,3 Mio. Euro) angefallen. Das meiste davon entfällt auf Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit der umstrittenen Erbschaft.

Immobilien Teil der Erbschaft

Der 2014 verstorbene deutsche Kunstsammler Cornelius Gurlitt hatte seine illustre aber mit Raubkunstverdacht behaftete Sammlung überraschend dem Kunstmuseum Bern vermacht. Zur Erbschaft gehörten auch mehrere Immobilien. Lange tobte ein Rechtsstreit um die Erbschaft, der nun zugunsten Berns ausging.

Bereits in den vergangenen Jahren wurde begonnen, die Werke der Sammlung auf ihre Herkunft zu prüfen und Raubkunst den ursprünglichen Besitzern, respektive deren Nachkommen zurückzugeben. Nach Bern sollen laut Abmachung mit Deutschland nur Werke kommen, die keine Raubkunst sind. (APA, 6.6.2017)