Wien – Die Neos nehmen bei den Verhandlungen zur Schulautonomie die Grünen in die Pflicht. Parteichef Matthias Strolz fürchtet weiter parteipolitische Einflussnahme aufgrund der Bildungsdirektionen. Hier solle der grüne Bildungssprecher Harald Walser "nicht auslassen", sagte er am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Die im Nationalrat anstehende Erhöhung der Studienbeihilfe begrüßte Strolz.

"Wir halten das für grundfalsch, weil der Landeshauptmann nicht mit einem Schulbuch vor der Klasse steht, sondern mit einem Parteibuch", kritisierte der Neos-Obmann die Möglichkeit der Einflussnahme der Länder. Bildungspolitik werde so weiterhin als Machtpolitik gesehen. Daher sollten die Grünen für die gemeinsame Schule – die auch die Neos befürworten – nicht alles andere bei den Verhandlungen opfern.

Einen "wichtigen Schritt" sieht Strolz in der Erhöhung der Studienbeihilfe. Der Neos-Chef erinnerte allerdings daran, dass die Zuerkennungsquote in den vergangenen Jahren um acht Prozent gesunken sei, womit viele Chancen vernichtet worden seien. Die Investitionen in Stipendien könnten nun aber bedeuten, dass sich die Zahl der Bezieher von 40.000 auf 50.000 erhöht. (APA, 6.6.2017)