London/Dublin – Einer der drei Attentäter von London stammt laut einem Medienbericht vermutlich aus Marokko und lebte in Irland. Der Mann habe ein Ausweispapier einer irischen Behörde gehabt und in Dublin gelebt, berichtete der irische Rundfunksender RTE am Montag unter Berufung auf Polizeikreise. Es werde davon ausgegangen, dass er aus Marokko stammte und mit einer Schottin verheiratet gewesen sei.

Beamte der irischen Einwanderungsbehörde GNIB überprüften derzeit den genauen Wohnort des Mannes und seinen Familienstand während seiner Zeit in Irland, berichtete RTE. Über welches Ausweispapier der mutmaßliche Attentäter verfügte, wurde nicht bekannt. Sehr wahrscheinlich habe es sich aber um einen von der GNIB ausgestellten Ausweis oder eine irische-EU Familienkarte gehandelt, eine Art Aufenthaltsgenehmigung für Nicht-EU-Bürger mit Verbindungen zu einem EU-Bürger in Irland.

Nicht-EU-Bürger, die nach Irland ziehen, müssen sich dort bei ihrer Ankunft von der Einwanderungsbehörde registrieren lassen. Wenn sie länger als drei Monate lang im Land bleiben wollen, müssen sie einen GNIB-Ausweis beantragen und diesen immer bei sich tragen.

Irlands Behörde für nationale Sicherheit, die An Garda Siochana, erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, sie leiste der Londoner Polizei im Zusammenhang mit dem Londoner Anschlag "jede Hilfe".

Insgesamt drei Attentäter waren am Samstagabend mit einem Lieferwagen auf der London Bridge im Herzen der britischen Hauptstadt in eine Menschenmenge gerast. Anschließend stachen sie in einem angrenzenden Ausgehviertel wahllos auf Menschen ein. Bei dem Anschlag wurden sieben Menschen getötet und dutzende weitere verletzt. (APA, 5.6.2017)