San Cristobal de Las Casas – Die mexikanischen Indigenen wollen eine eigene Kandidatin in das Rennen um das Präsidentenamt im kommenden Jahr schicken. Der Nationale Indigena-Kongress (CNI) nominierte am Sonntag (Ortszeit) die Ärztin Maria de Jesus Patricio Martinez als Präsidentschaftskandidatin.

Die 57-Jährige vom Volk der Nahua betreibt in Tuxpan im Bundesstaat Jalisco ein Zentrum für traditionelle Medizin. Um bei der Präsidentenwahl im kommenden Jahr als unabhängige Kandidatin antreten zu können, muss Patricio allerdings noch die Unterschriften von rund 788.000 Wahlberechtigten einsammeln.

Die Zapatistischen Streitkräfte der Nationalen Befreiung (EZLN) unterstützten Patricios Kandidatur. Die Rebellen wollten zunächst eine eigene Kandidatin nominieren, machten dann jedoch einen Rückzieher. Die EZLN hatten Anfang 1994 zu den Waffen gegriffen und im Bundesstaat Chiapas im Süden des Landes mehrere Ortschaften besetzt. Der Aufstand wurde schnell niedergeschlagen. Einige Gemeinden des Bundesstaates werden von Räten unter der Führung der EZLN regiert. (APA, 29.5.2017)