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Édouard Philippe im Wahlkampf.

Foto: AP Photo/Francois Mori

Paris – Der konservative Politiker Édouard Philippe wird neuer französischer Premierminister. Der neue Staatschef Emmanuel Macron ernannte den 46-jährigen Abgeordneten und Bürgermeister der nordfranzösischen Hafenstadt Le Havre am Montag, teilte der Präsidentenpalast mit.

Macron will vor der Parlamentswahl im Juni ein breites politisches Bündnis schmieden, um eine Regierungsmehrheit für seine sozialliberalen Reformvorhaben zu gewinnen.

Signal in Richtung Mitte-rechts-Lager

Macron sendet mit der Personalentscheidung ein Signal an das Mitte-rechts-Lager. Philippe gilt als moderater Vertreter der bürgerlichen Republikaner-Partei. Es ist in Frankreich höchst ungewöhnlich, dass ein Präsident aus freien Stücken einen Politiker aus einem anderen politischen Lager zum Premierminister macht.

Macron muss bei der Wahl zur Nationalversammlung am 11. und 18. Juni eine Mehrheit erringen, um seine Reformagenda umsetzen zu können. Ansonsten würde sein Handlungsspielraum stark eingeschränkt.

Philippe, der seine Matura in Bonn gemacht hat und Deutsch spricht, ist seit 2010 Bürgermeister von Le Havre und genießt in der Stadt großes Ansehen. 2012 wurde er in die französische Nationalversammlung gewählt. Der langjährige Vertraute des früheren Premierministers und Mitte-rechts-Politikers Alain Juppé war der breiteren Öffentlichkeit aber bisher unbekannt. Philippe löst den Sozialisten Bernard Cazeneuve als Premierminister ab. (APA, AFP, 15.5.2017)