London – Die britische Notenbank hat auf ihrer letzten Sitzung vor den anstehenden Parlamentswahlen im Juni die Füße stillgehalten. Sie beließ den Umfang ihres Anleihen-Kaufprogramms am Donnerstag bei 435 Mrd. Pfund (rund 518 Mrd. Euro) und tastete zugleich den historisch niedrigen Leitzins nicht an. Die Entscheidung fiel mit sieben zu eins Stimmen.

Die Währungshüterin Kristin Forbes votierte für eine Erhöhung auf 0,5 Prozent.

Die Notenbank hatte den Schlüsselzins im August 2016 als Reaktion auf den Brexit-Schock auf das bis heute gültige Niveau von 0,25 Prozent gesenkt. Die Wirtschaft büßt mittlerweile an Kraft ein: Das Wachstum hat sich Anfang des Jahres bereits mehr als halbiert. Die Industrie schwächelte zudem zuletzt und drosselte ihre Produktion den dritten Monat in Folge.

Zudem hat das Pfund nach dem Votum für einen EU-Austritt deutlich an Wert verloren und damit für ein Anziehen der Inflation gesorgt. Premierministerin Theresa May hat für den 8. Juni Neuwahlen angesetzt. Mit einem klaren Sieg könnte sie ihre Position bei den Brexit-Verhandlungen mit der EU stärken. (APA/Reuters, 11.5.2017)