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Der Ätna ist bereit für die Meute.

Foto: AP/Francesco Saya

Palermo – Beim Radsport-Team Bora hat am ersten Ruhetag des Giro d'Italia Hochstimmung geherrscht. Der Gewinn der ersten Etappe am Freitag bei der 100. Auflage der Italien-Rundfahrt durch den Oberösterreicher Lukas Pöstlberger war der Paukenschlag schlechthin gewesen, am Sonntag folgte auf dem dritten Teilstück Platz zwei durch den Deutschen Rudi Selig. Gesamt ist Pöstlberger 13 Sekunden zurück Dritter.

Bald nach der Zieleinfahrt in Cagliari ist es für den Tross per Flugzeug von Sardinien nach Sizilien gegangen, wo am Dienstag von Cefalu über 181 km auf den Ätna die erste Bergankunft der Tour auf dem Programm steht. Es ist zu erwarten, dass da Pöstlberger seinen Top-3-Rang abgeben muss. Mehr darf sich Teamkollege Patrick Konrad ausrechnen, der Niederösterreicher liegt nur zehn weitere Sekunden zurück auf Rang 22.

"Ein einzigartiger Tag", schrieb Pöstlberger am späten Sonntagabend auf Facebook.

"Ich habe noch immer damit zu tun, zu glauben, was passiert ist. Es ist eine Ehre, hier zu sein und das Rosa Trikot getragen zu haben." Erst kurz vor diesem Posting hatte der 25-Jährige sein Handy wieder aktiviert, nachdem er es nach dem Etappensieg und einem Telefonat mit seiner Frau abgeschaltet hatte, um seinen Fokus zu bewahren.

"Wir sind heute eineinhalb Stunden locker gefahren", sagte Pöstlberger am Montag zur APA. Eine Taktik-Besprechung für die Ätna-Etappe war für einen späteren Zeitpunkt angesetzt. "Wir haben mit Patrick Konrad, Gregor Mühlberger (AUT, Anm.) und dem Portugiesen Jose Mendes drei gute Bergfahrer im Team." Für sich selbst geht der Schwanenstädter nicht von einem Dienstag-Topergebnis aus.

Pöstlberger: "Das wird eine Geschichte für die Bergfahrer. Aber ich bin bis jetzt sehr zufrieden, meine Form stimmt." Er habe sich auch bei seinem 16. Etappenplatz am Sonntag relativ leicht positionieren können. Am Dienstag wird der Staatsmeister 2012 das Weiße Trikot tragen. Zwar liegt er in der Wertung der besten Jungprofis hinter Fernando Gaviria auf Rang zwei, der Kolumbianer steckt derzeit aber in Rosa.

Österreichs erster Träger des Giro-Führungstrikots möchte nun von Tag zu Tag schauen: "Der Giro ist noch irrsinnig lang, drei Wochen." In seiner Passion Einzelzeitfahren muss Pöstlberger am Dienstag nächster Woche über 39,8 km wohl etwas zurückstecken, wenn es tags darauf um das Team gehen sollte. Anders am 28. Mai zum Giro-Abschluss über 29,3 km von Monza nach Mailand. "Da werde ich Vollgas geben." (APA, 8.5.2017)