Djokovic musss sich ein neues Team suchen.

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Belgrad – Novak Djokovic hat sich von seinem Betreuerteam um Trainer Marian Vajda getrennt. Der Slowake hatte den Weltranglistenzweiten seit 2006 betreut. Auch Physiotherapeut Miljan Amanovic und nach acht Jahren der 60-jährige Tiroler Fitnesscoach Gebhard Gritsch mussten gehen. Djokovic reagierte damit auf zuletzt erlittene sportliche Rückschläge. Was mit seinem umstrittenen spanischen Mentaltrainer Pepe Imaz passiert, teilte Djokovic nicht mit.

In die laufende Saison war der 29-Jährige zwar standesgemäß mit dem Turniersieg in Doha gestartet, seither setzte es aber Enttäuschungen – mit dem Zweitrunden-Out bei den Australian Open als negativem Höhepunkt. Dazu gesellten sich körperliche Probleme, dem Serben machte eine Verletzung am rechten Ellenbogen zu schaffen. Im Dezember hatte Djokovic eine dreijährige Zusammenarbeit mit Boris Becker beendet.

"Ich bin Marian, GG und Miljan ewig dankbar für die Freundschaft, Professionalität und das Engagement in der Verfolgung meiner Ziele", sagte der zwölffache Gewinner von Grand-Slam-Turnieren über die langjährige Zusammenarbeit. "Es war keine einfache Entscheidung. Aber wir haben alle gefühlt, dass es einer Änderung bedarf. Ich bin ein Jäger, und mein größtes Ziel ist es, wieder auf die Siegerspur zu kommen."

Er sei sich bewusst, dass sein Team sich komplett dem Ziel untergeordnet habe, ihm bei der "Erfüllung seiner Träume" zu helfen. "Sie sind meine Familie, und dies wird sich nie ändern." Doch außer in Doha hat er seit den French Open 2016 nur Ende Juli in Toronto den Titel geholt, unmittelbar vor Olympia. In Rio de Janeiro schied er eine Woche danach in Runde eins gegen den Argentinier Juan Martin del Potro aus.

Stärker und konstanter zurück

Mehr als zwei Jahre in Folge und insgesamt 223 Wochen war Djokovic an der Weltranglistenspitze. Vergangenen November wurde er vom Schotten Andy Murray überholt. Nun wolle er sich Zeit nehmen, ehe er seinen neuen Betreuer vorstellt. Er sei voller Zuversicht, stärker und konstanter zurückzukommen.

"Das ist ein neues Kapitel in meinem Leben", meinte Djokovic. "Es ist bei mir immer aufwärts gegangen. Jetzt mache ich einmal die Erfahrung, wie es ist, wenn es abwärts geht." Nächste Woche tritt er beim Masters-1000-Turnier in Madrid an, Ende Mai geht es für ihn in die French Open. Sollte er da nicht ähnlich gut abschneiden wie im Vorjahr, droht er in der Weltrangliste weiter hinter Murray zurückzufallen. (APA, 5.5.2017)