Schon Kinder nutzen Smartphones sehr intensiv. Ärzte warnen, dass das zu mehr Kurzsichtigen führen wird.

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Ein Leben ohne Smartphone ist für viele nicht mehr vorstellbar. Dutzendfach zückt man am Tag das Gerät – liest Nachrichten, checkt Updates in sozialen Medien oder spielt eine Runde während man auf den Bus wartet. Doch diese intensive Nutzung kann sich auf die Gesundheit schlagen, warnen Ärzte.

Zahl der kurzsichtigen Personen wird steigen

Mehr als die Hälfte der Abiturienten und Hochschulabsolventen in Deutschland leidet einer aktuellen Untersuchung der Universität Mainz zufolge unter Kurzsichtigkeit. Und weil schon Kinder und Jugendliche Smartphones intensiv nutzen, wird die Zahl der fehlsichtigen Personen noch weiter zunehmen, warnt Anselm Jünemann von der Augenklinik der Unimedizin Rostock laut "Heise".

Smartphone-Nutzung kann dann Kurzsichtigkeit auslösen, wenn man besonders lange und aus kurzer Distanz auf das Display sieht. Durch das häufige Betrachten naher Objekte wächst der Augapfel. Das Bild wird dann vor der Netzhaut fokussiert. Gegenstände in weiterer Entfernung sieht man nur unscharf. Durch einen zu langen Augapfel kann es auch zu einer schlechteren Durchblutung der Netzhaut und weitere Problemen kommen.

Probleme am Arbeitsmarkt

Die steigende Zahl fehlsichtiger Personen belastet nicht nur das Gesundheitssystem, sondern kann in weiterer Folge auch zu Problemen in der Arbeitswelt führen kann – etwa bei Piloten. Ärzte fordern daher, dass vor allem junge Nutzer stärker auf die Problematik aufmerksam gemacht werden.

Neben Fehlsichtigkeit gehören auch Schlafstörungen zu den möglichen Auswirkungen intensiver Smartphone-Nutzung. Vor allem dann, wenn man vor dem Schlafengehen oder in der Nacht auf das Display schaut – das gilt nicht nur für Handys, sondern auch für Laptops und andere Geräte mit Bildschirmen. Grund ist das blaue Licht, das der inneren Uhr signalisiert, es sei heller Tag. Entwickler haben darauf bereits reagiert und in vielen Apps und Betriebssystemen einen sogenannten Nachtmodus integriert, der den Rotanteil des Displays erhöht. (red, 4.5.2017)