Salzburg – Die Salzburger Brauereien setzen gemeinschaftlich auf die touristische Vermarktung der Salzburger Bierkultur. Ob Brauseminare, Verkostungen, Brauereiführungen oder historische Bierwanderungen durch die Stadt – die touristischen Angebote rund ums Bier werden jedes Jahr vielfältiger. Mit einer Dachorganisation wollen die Brauereien sich gemeinsam mit Tourismus Salzburg als heimliche Bierhauptstadt Österreichs positionieren.

Seit mehr als 600 Jahren wird in Salzburg Bier gebraut. Zehn Brauereien sind allein in und rund um die Landeshauptstadt zu finden. Die Stieglbrauerei, das Hofbräu Kaltenhausen, die Weiße, die Trumer Privatbrauerei, das Augustiner Bräu und die Brauerei Gusswerk haben sich zur Arbeitsgruppe Salzburger Bierkultur zusammengeschlossen. "Das Miteinander der Brauereien in Salzburg hat hohes Potenzial", sagt Trumer-Chef Josef Sigl. "Ziel ist es, die Bierkultur zu pflegen und die Qualität hochzuhalten." Die Leute sollen wegen des Biers nach Salzburg kommen. Zur Qualitätssicherung vergibt die Dachorganisation ein Bierkulturzertifikat an Gaststätten.

Anonyme Prüfung durch Sommeliers

"Die Lokale sind Botschafter. Dort wird Bierkultur gelebt", erklärt Braumeister Axel Kiesbye die Intention der Auszeichnung. Kiesbyes Bierkulturhaus in Obertrum ist federführend für das Prüfverfahren zuständig. Ausgebildete Biersommeliers besuchen die Lokale anonym und bewerten sie nach einem Punkteschema. Getestet wird etwa, ob es eine eigene Bierkarte mit Empfehlungen gibt, das Bierwissen des Personals sowie die Ausschankqualität und die Vielfalt des Angebots.

16 Bierlokale in Salzburg haben sich im Vorjahr für das Prädikat "Salzburger Bierkultur – ausgezeichneter Betrieb" qualifiziert. Die meisten Punkte erhielt die Stiegl-Brauwelt, die zum Bierlokal des Jahres 2016 gekürt wurde, gefolgt von Friesacher Einkehr und dem Rossbräu Europark. (ruep, 3.5.2017)