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Das hellhaarige Weibchen kam zunächst in die Obhut von Tierschützern.

Foto: Reuters/BOSF/Indrayana

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Jakarta – In Kalimantan, dem indonesischen Teil der Insel Borneo, haben Experten eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. In einem entlegenen Dorf fanden die Behördenmitarbeiter einen in einen Käfig gesperrten Albino-Orang-Utan, wie die Organisation Borneo Orangutan Survival Foundation (BOSF) am Dienstag mitteilte. Der etwa fünf Jahre alte Menschenaffe, vermutlich ein Weibchen, kam zunächst in die Obhut der Tierschützer.

"Orang-Utans sind selten, ein Albino-Orang-Utan ist sogar noch seltener", sagte BOSF-Sprecher Nico Hermanu. "Seit die BOSF vor 25 Jahren gegründet wurde, haben wir noch nie einen Albino-Orang-Utan in unserem Rehabilitationszentrum aufgenommen." Gegenwärtig leben in der Rettungsstation in Nyaru Menteng fast 500 Orang-Utans.

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Den Dorfbewohnern zufolge wurde das Tier am vergangenen Donnerstag gefangen. Die Behörden befreiten es zwei Tage später. Bilder des Menschenaffen zeigten getrocknetes Blut an seiner Nase. Den Tierschützern zufolge könnte das Orang-Utan-Weibchen versucht haben, sich gegen die Dorfbewohner zu wehren und dabei verletzt worden sein.

Auf der Insel Borneo, die zwischen Malaysia, Brunei und Indonesien aufgeteilt ist, werden gegenwärtig nur noch 100.000 Orang-Utans vermutet, 1973 waren es noch knapp 290.000. Der Internationalen Naturschutz-Union (IUCN) zufolge könnte der Bestand bis zum Jahr 2025 auf nur noch 47.000 Tiere schrumpfen.

Palmölplantagen rauben Orang-Utans den Lebensraum

Bedroht werden die Menschenaffen vor allem durch das dramatische Schwinden ihres Lebensraumes, nicht zuletzt wegen der rasanten Ausbreitung von Palmölplantagen. Zudem werden die Menschenaffen von Dorfbewohnern getötet oder von Wilderern als Haustiere verkauft. (APA, red, 2.5.2017)