Frankfurt – Die französische Theaterintendantin und Regisseurin Ariane Mnouchkine erhält den mit 50.000 Euro dotierten Goethepreis 2017. Mit der Auszeichnung werde das Lebenswerk der Künstlerin geehrt, die mit der Gründung des Theatre du Soleil eine Institution der Theaterwelt von internationaler Bedeutung geschaffen habe, heißt es in der Begründung des Preis-Kuratoriums vom Donnerstag.

Das Theatre habe als freies Kollektiv gezeigt, wie produktiv ein politisches Selbstverständnis in der Theaterkunst sein könne, begründete der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) als Vorsitzender des Kuratoriums die Entscheidung. Der Goethepreis wird alle drei Jahre am 28. August, dem Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832), in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Er geht an eine Persönlichkeit, "die durch ihr Schaffen bereits zur Geltung gelangt und deren schöpferisches Wirken einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig ist".

Frankfurt vergibt die Auszeichnung seit 1927. Zu den Preisträgern gehörten in den ersten Jahren der Arzt und Pazifist Albert Schweitzer und der Psychoanalytiker Sigmund Freud. Seit der Preisverleihung an den Schriftsteller Thomas Mann 1949 wird die Auszeichnung nur noch alle drei Jahre verliehen. Zuletzt waren die Preisträger Choreografin Pina Bausch (2008), der Dichter Adonis (2011) und der Schriftsteller und Literaturkritiker Peter von Matt (2014). (APA, 28.4.2017)