Dietrich Mateschitz.

Foto: APA Barbara Gindl

Wien – Michael Fleischhacker, Projektleiter des jüngsten Medienprojekts von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz, wundert sich per Aussendung über die nationale und internationale Medienberichterstattung zu Quo Vadis Veritas: "Ohne jede faktische Grundlage und ohne erkennbare Recherche wurde darüber spekuliert, dass im Auftrag von Dietrich Mateschitz an einem ideologisch motivierten Meinungsportal im Sinne einer 'Gegenöffentlichkeit' gearbeitet würde." Für Fleischhacker "mutet das vor diesem Hintergrund einigermaßen bizarr an".

Mateschitz und das Meinungsdiktat

Das Projekt einer journalistischen Plattform, die laut Konzernauskunft "näher an die Wahrheit" kommen soll, wurde mit einem Mateschitz-Interview in der "Kleinen Zeitung" öffentlich bekannt und bestätigt. Dort beschwerte sich der Red-Bull-Boss etwa über "das Meinungsdiktat des politisch Korrekten" und erklärte: "Sie manipulieren, reglementieren, überwachen, kontrollieren. Und der gläserne Mensch ist genauso ein Albtraum wie die Meinungsdiktatur."

Die Berichterstattung über die Stiftung und das Projekt nimmt Fleischhacker gleich als Bestätigung des Vorhabens: "Sie ist aber zugleich ein deutlicher Hinweis darauf, dass es einen erheblichen Bedarf an faktenbasiertem Journalismus gibt. Wir werden diesem Hinweis nachgehen."

Mehrere internationale Medien hatten in den vergangenen Tagen das Thema aufgegriffen und das Mateschitz-Projekt in die Nähe des amerikanischen rechtsnationalen Nachrichtenportals "Breitbart News" gestellt. Die französische Tageszeitung "Libération" schrieb, Mateschitz starte ein österreichisches Breitbart, zuvor stellte bereits das deutsche "Handelsblatt" diesen Vergleich her. Die deutschsprachige Ausgabe der "Huffington Post" schrieb, Mateschitz wolle Wutbürgern Flügel verleihen.

Redaktionsgesellschaft gegründet

Diese Woche wurde die gemeinnützige Quo Vadis Veritas Redaktions GmbH gegründet, erklärt Fleischhacker in seiner Aussendung. Dort werde "mit den Mitteln der Quo Vadis Veritas Privatstiftung" (zur Gründung waren es eine Million Euro) "eine unabhängige, multimediale Rechercheplattform aufgebaut". Geschäftsführer sind laut "FirmenCompass" Fleischhacker und der ehemalige NEOS-Nationalratsabgeordnete Nikolaus Alm.

Für detaillierte Informationen über Struktur, Themenspektrum und Aussehen dieser Plattform sei es noch zu früh, weil das Team erst mit April die Arbeit aufgenommen habe, lässt Fleischhacker verlauten. Und: "Fest steht bisher nur, dass die Ressourcen der Stiftung und die Energien der Mitarbeiter ausschließlich in die Recherche fließen werden, um so zur Wiederherstellung einer soliden Faktenbasis als Grundlage für eine qualifizierte, ruhig auch kontroversielle politische und gesellschaftliche Debatte beizutragen." (red, APA, 28.4.2017)