Eine fehlerhafte Signatur für Webroots Antivirenlösungen sorgte dafür, dass zahlreiche Windows-Systemdateien in die Quarantäne verschoben wurden.

Foto: Webroot

Den Unmut zahlreicher Nutzer zugezogen hat sich der Sicherheitssoftware-Hersteller Webroot. Dessen Antivirenlösung hat plötzlich diverse Windows-Systemdateien in seinen Quarantäne-Ordner verschoben und die Betriebssysteme damit unbrauchbar gemacht. Schlimmer noch: Das Unternehmen kann nicht einmal allen Betroffenen helfen.

Systemdateien wanderten in Quarantäne

Was war geschehen? Laut Ars Technica hat Webroot ein neues Signaturupdate für seine Software auf die eigenen Server geladen. Diese werden von den Scannern heruntergeladen und verwendet, um neu entdeckte Malware erkennen zu können. Allerdings hatte sich in die Signaturensammlung ein Fehler eingeschlichen, sodass plötzlich harmlose Systemdateien als potenzieller Trojaner wahrgenommen wurden.

Obwohl die problematische Aktualisierung lediglich 13 Minuten lang verfügbar war, ehe man sie zurückzog, häufen sich seitdem die Beschwerden.

Tipps und Tricks

Privatnutzer sollen sich laut Tipps anderer User helfen können, in dem sie den Virenscanner deinstallieren und die fehlenden Dateien aus einem Backup wiederherstellen. Auch Webroot hat mittlerweile eine Anleitung bereit gestellt, die allerdings funktionierenden Zugriff auf das Programm voraussetzt.

Dazu entwickelt man derzeit ein Tool, mit dem sich solche Situationen beheben lassen sollen. Dieses steht aktuell aber nur einer Reihe von Betatestern zur Verfügung.

Bislang keine Hilfe für Unternehmen

Wenig Begeisterung herrscht bei Unternehmenskunden, von denen einige über langwierige Arbeitsunterbrechungen durch das kaputte Update klagen. Für sie hat Webroot nach aktuellem Stand allerdings keine Patentlösung parat – eine Behebung des Problems gestaltet sich hier auch wesentlich komplexer. Seitens der Betroffenen wurden bereits Schadenersatzklagen angedroht. (red, 26.04.2017)