Einige Milchbauern haben Zusagen von Schlierbach.

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Wien – Im Ringen um Lieferverträge für 37 Landwirte, die sich einst der Initiative "Freie Milch" angeschlossen hatten und ab Mai ohne Abnehmer dastehen, bahnen sich erste Lösungen ab. Drei Betriebe erhielten von der Käserei Schlierbach die Zusage, zu normalen Bedingungen liefern zu dürfen. Zwei Höfen sicherte die Molkerei Nöm Verträge zu, erfuhr der STANDARD.

Auch bei der Gmundner Milch bröckelt die Front gegen die ehemaligen Rebellen, die abseits von Raiffeisen und Genossenschaften vergeblich eigene Wege in der Vermarktung gehen wollten: Gmundner Bauern bekundeten Solidarität. Ernst Halbmayr, der die "Freie Milch" mitbegründete, ist zuversichtlich, dass für einige Betriebe die Tore zudem bei der Berglandmilch aufgehen, wenngleich unter Auflagen und "mit Schikanen".

Einstellung des Notbetriebs

Am Mittwoch gibt die Alpenmilch-Logistik die endgültige Einstellung des Notbetriebs bekannt, über den einen Monat lang Milch von den weit verstreuten betroffenen Höfen eingesammelt wurde.

Vorwürfe des Bauernbundpräsidenten Jakob Auer, die Milchrebellen hätten Funktionäre immer wieder unflätig behandelt, weist Halbmayr scharf zurück. In Einzelfällen sei auf regionaler Ebene nicht immer der richtige Ton getroffen worden. Ins radikale Eck drängen, "nur weil man sich nicht mit unseren Argumenten beschäftigen will", lasse man sich jedoch auch rückblickend nicht. (vk, 26.4.2017)