Thomas Edlinger: "Man betrachtet den Quader gern, und er fühlt sich sehr angenehm an."

Foto: Nathan Murrell

"Mein 'bestes Stück' trägt einen eigenartigen Titel. Es heißt 'Häme'. Bei dem Ding handelt es sich um einen unglaublich glatt geschliffenen Quader aus Holz, den meine Frau und ich vor fast fünf Jahren von unserem Freund Alfred Schefberger geschenkt bekamen. Nein, das muss man nicht Kunst nennen. Man betrachtet das Ding gern, und es fühlt sich sehr angenehm an. Dabei habe ich eigentlich keine Beziehung zu Objekten, die als Fetisch herhalten.

Das Besondere ist, dass Alfred Dinge macht, die Namen tragen, von denen man nicht weiß, wie man einen Plural bilden soll, wie eben bei 'Häme'. Das Leitthema des diesjährigen Donaufestivals lautet übrigens 'Empathie'. Bei diesem Begriff fällt es auch schwer, einen Plural zu finden. Das gefällt mir.

Meine 'Häme' steht einstweilen zwischen Kräutern auf dem Küchenkastl. Aber es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis mein eineinhalbjähriger Sohn die 'Häme' entdecken wird, ob als Spielzeug oder als was auch immer." (Michael Hausenblas, RONDO, 28.4.2017)

Weiterlesen:
Donaufestival: Höhenflüge und Tiefschläge der Empathie