Madrid – Der Ex-Präsident der Autonomen Gemeinschaft Madrid, Ignacio Gonzalez, ist in Zusammenhang mit einem Korruptionsskandal bei den öffentlichen Wasserwerken der spanischen Region in Untersuchungshaft genommen worden. Ein Ermittlungsrichter am Nationalen Gerichtshof in Madrid ordnete dies am Freitagabend an, wie Medien unter Berufung auf Justizkreise berichteten.

Den Anschuldigungen zufolge soll der Politiker der konservativen Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy in seiner Zeit als Chef der Wasserwerke beim Kauf von Unternehmen in Lateinamerika sowie beim Verkauf von Grundstücken öffentliche Gelder in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Allein bei einem Geschäft sollen 23 Millionen Euro unterschlagen worden sein.

Parteiausschluss

Neben dem 56-jährigen Gonzalez, der seiner PP-Mitgliedschaft vorläufig enthoben wurde, waren seit Mittwoch zahlreiche weitere Menschen festgenommen worden. Den Festgenommenen wird unter anderem Unterschlagung, Geldwäsche und Betrug zur Last gelegt.

Gonzalez regierte die Region Madrid zwischen 2012 und 2015. Zuvor war er zwischen 2003 und 2013 Präsident der Madrider Wasserwerke "Canal de Isabel II" gewesen. Er soll in dieser Zeit unter anderem mit seinem Bruder Pablo und einem Schwager – die beide ebenfalls festgenommen wurden – einen Korruptionsring angeführt haben. (APA, 22.4.2017)