Auf 50 Millionen Euro könnten sich die Frostschhäden bislang belaufen.

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Wien – In der Nacht auf Freitag ist eingetreten, was Meteorologen für weite Teile Österreichs vorhergesagt hatten: Das Thermometer ist in manchen Regionen bei sternklarem Himmel deutlich unter null Grad gesunken, was zu teils schweren Schäden bei Obst- und Weinkulturen geführt hat.

Die Österreichische Hagelversicherung schätzt die Frostschäden aufgrund bisheriger Rückmeldungen auf rund 50 Millionen Euro. Besonders hoch seien die Schäden in der Steiermark, Kärnten und im Südburgenland, punktuell auch in Nieder- und Oberösterreich sowie in Tirol und Vorarlberg. Insgesamt seien 12.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche betroffen. Das volle Ausmaß der Schäden könne erst in einigen Tagen festgestellt werden, teilte der Chef der Hagelversicherung, Kurt Weinberger, in einer Aussendung mit.

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Glimpflicher als befürchtet sind Weinbauern in der Neusiedler-See-Gegend davongekommen. "Wir sind erschöpft, waren die ganze Nacht im Weingarten und haben Strohballen angezündet", sagte Christof Höpler vom gleichnamigen Weingut in Breitenbrunn am Nordwestufer des Neusiedler Sees dem STANDARD. "Das Thermometer ist auf null Grad gesunken, nicht tiefer. Einige Strohballen haben wir noch liegen, falls es noch einmal kalt werden sollte." Höpler produziert mit dem Ertrag von 47 Hektar eine bunte Mischung von Weiß- und Rotweinen, großteils für den Export.

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Wie bei Wein muss sich auch bei Obst erst weisen, wie hoch die Gesamtschäden tatsächlich sind. Weil der Frost in weiten Teilen Europas zu Ernteausfällen führen dürfte, müssen sich Konsumenten auf Preiserhöhungen bei diversen Obstsorten einstellen. (stro, 22.4.2017)